Deutsche Eishockey Liga Stürmische DEG zerlegt zahme Grizzlys

Düsseldorf · Beim 7:2 der DEG gegen Wolfsburg ist phasenweise ein Klassenunterschied zu erkennen. Alex Barta freut sich über die richtige Reaktion nach der Niederlage in Krefeld.

Erst ein präziser Schuss unters Dach des Tores, dann der leichte Anflug eines Lächelns: Alexander Barta (Mitte) trifft beim 7:2 der DEG gegen Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 6:1.

Erst ein präziser Schuss unters Dach des Tores, dann der leichte Anflug eines Lächelns: Alexander Barta (Mitte) trifft beim 7:2 der DEG gegen Wolfsburg zum zwischenzeitlichen 6:1.

Foto: Birgit Häfner

Nach 13 der vergangenen 19 Heimspiele gegen die Grizzlys Wolfsburg ging die DEG als Verlierer vom Eis. Der unbequeme Dauer-Gast in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga war weit davon entfernt, ein Lieblingsgegner der Düsseldorfer zu sein. Nach ihrem Umbruch im Sommer stehen die Niedersachsen nun aber weit unten in der Tabelle. Und trotzdem lässt sich anhand des einen Heimsieges vom Sonntag freilich nicht bestimmen, ob der alte Angstgegner keiner mehr ist.

Den 6783 Zuschauern im Rather Dome war aber spätestens zur Mitte des Spiels klar, dass die Punkte auf rot-gelber Seite bleiben würden. Philip Gogulla hatte in der 32. Minute zum 5:1 für die DEG getroffen, die nach der Niederlage in Krefeld am Freitag unbedingt mit dem so oft zitierten „Erfolgserlebnis“ in die anstehende Länderspielpause gehen wollte. Der Treffer des Topscorers beseitigte letzte Zweifel. Am Ende stand es 7:2 (4:1, 2:0, 1:1).

„Wir waren im Vorfeld angespannt“, gab Kapitän Alexander Barta hinterher zu. „Nach dem Krefeld-Spiel war nicht ganz so gute Stimmung. Dann weißt du nie, wie eine Mannschaft reagiert. Deswegen verteile ich nach dieser Leistung ein Riesenkompliment an die Mannschaft.“ Die DEG begann druckvoll, führte nach nicht mal fünf Minuten 2:0 und schnürte die Gäste phasenweise ein – auch bei Fünf-gegen-Fünf. Der Tabellenvorletzte, der sich nach dem enttäuschenden Saisonstart von Trainer Pekka Tirkonen getrennt hatte, war erschreckend schwach. Hans Kossmann, nach der Ära von Pavel Gross nun der zweite Übungsleiter binnen weniger Monate, schöpfte nach dem Anschlusstreffer von Daniel Sparre kurzzeitig Hoffnung. Doch die DEG spielte so, als müsse sie sich nach der zweiten Derby-Niederlage gegen Krefeld selbst etwas beweisen.

4:1 nach 20 Minuten: Das erste Drittel wird zur Demonstration

20:5 stand nach dem ersten Drittel in der Bullystatistik zu Buche, 17:2 lautete die Torschussbilanz. Den Treffern von Lukas Laub und Ken André Olimb ließ Braden Pimm zwei weitere folgen. Mit dem 4:1 zur ersten Pause waren die Wolfsburger sogar noch gut bedient. „Wir wussten, dass ein Spiel gegen diesen Gegner nur über den Einsatz und Kampf geht“, sagte DEG-Trainer Harold Kreis. „Heute haben wir vier Powerplay-Tore geschossen. Das hat der Mannschaft viel Auftrieb gegeben. Es war ein gutes Eishockeyspiel.“

Vor allem die Paradereihe mit Barta, Gogulla und Jaedon Descheneau bekamen die überforderten Gäste nie in den Griff. „Heute hat so gut wie alles gepasst. Aber man muss den Gegner auch dazu zwingen. Es war ein absolutes Charakterspiel. Uns war klar, dass wir hier drei Punkte holen mussten und nicht nur einen oder zwei“, sagte Barta, der in doppelter Überzahl zum 6:1 traf. „Wir haben nach Freitag die richtige Reaktion gezeigt.“ Wie gut alles funktionierte und wie wenig bei den Grizzlys zusammen passte, bewies das Tor zum 7:1. Olimb lief über die rechte Seite in die Wolfsburger Zone, zog vor das Tor, umkurvte unbehelligt zwei Gegner und schob den Puck ein.

Während Torhüter Mathias Niederberger und Verteidiger Bernhard Ebner nun mit der Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup in Krefeld aktiv sind, haben die übrigen Spieler ein paar freie Tage. „Gerade für die älteren Spieler kommt die Pause zur rechten Zeit. Danach wollen wir da weitermachen wo wir heute aufgehört haben“, sagte Barta.

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