Düsseldorfer EG : DEG erkämpft sich einen Derby-Punkt
Düsseldorf Zwei Drittel lang klappt gegen den KEV fast nichts, ehe die DEG drei Tore aufholt. Am Ende verliert sie das erste Derby der Eishockey-Saison dennoch 3:4 nach Verlängerung.
Als die Sirene zum zweiten Mal an diesem Nachmittag durch den Rather Dome dröhnte, brandete Jubel auf. Das ist nichts Neues in dieser aus Düsseldorfer Sicht bislang so erfreulichen Eishockey-Saison. In der hatte es bis zum Sonntagnachmittag ausschließlich Heimsiege und entsprechend glückliche Gesichter gegeben. Doch dieser neue Jubel kam nicht etwa von den DEG-Anhängern, es waren die rund 700 Fans aus Krefeld, die klatschen und sangen und hüpften. 3:0 führte ihre Mannschaft, und es gab nicht wenige Menschen im Dome, die selbst ein 4:0 oder ein 5:0 für ein gerechtes Ergebnis gehalten hätten. Weil bei der DEG so gut wie gar nichts funktionieren wollte. „Wir hatten nur neun Schüsse in den ersten 40 Minuten“, untermauerte Trainer Harold Kreis den Eindruck mit Zahlen. Ein grober Richtwert für eine funktionierende Offensive sind zehn Schüsse – pro Drittel.
Dass die Laune in und um die Mannschaft hinterher dennoch nicht vollends am Boden war, lag am fulminanten Schlussabschnitt der Düsseldorfer, die binnen sechs Minuten auf 3:3 ausglichen und drauf und dran waren, das Spiel noch zu gewinnen. Das klappte trotz weiterer guter Chancen zwar nicht, der KEV gewann in der Verlängerung mit 4:3 und damit auch das erste rheinische Derby der Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Aber dennoch ging kaum jemand der knapp 9500 Zuschauer enttäuscht nach Hause. Die Krefelder ohnehin nicht, aber auch die Düsseldorfer konnten mit dem Spiel leben. Weil ihre Mannschaft „Charakter zeigte“, wie Ken-André Olimb sagte.
In Wolfsburg hatte es die erste Saisonniederlage gegeben
Gleichzeit war die erfolgreiche Aufholjagd ein deutliches Zeichen, dass der sensationelle Saisonstart mit sieben Siegen in Folge doch mehr ist als ein Strohfeuer. Darauf hätten missgünstige Beobachter während des Krefeld-Spiels ja durchaus kommen können: Erst das vermeidbare 3:4 am Freitag bei schwachen und emotional angeschlagenen Grizzlys aus Wolfsburg, nur zwei Tage später eine indiskutable Leistung und ein 0:3 gegen den KEV. Hatte die Niederlage in Wolfsburg also ihre Spuren hinterlassen? Gerade dieses bittere Ende, als Alexander Barta in buchstäblich letzter Sekunde beide Pfosten traf und Philip Gogulla den Nachschuss erst nach der Schlusssirene über die Linie drückte? Ist es nun vorbei mit dem Höhenflug?