Dienstleister aus dem Netz: Vergleichen lohnt sich

Anbieter-Portale: Dienstleistungen im Internet zu kaufen, statt im Geschäft nebenan, kann Geld sparen. Vertrauen in die Qualität der Leistungen gehört aber dazu.

Düsseldorf. Wer einen Handwerker sucht, kann neben Anzeigen in der Zeitung und Tipps von Nachbarn auch im Internet fündig werden. So wirbt das Dienstleistungsportal My-Hammer.de mit 290 000 registrierten Handwerkern und Dienstleistern für sein Angebot, und der Erfolg scheint dem in Deutschland bekanntesten Handwerkerportal Recht zu geben.

Internet-Dienstleistungen werden mittlerweile im Netz in großer Vielzahl angeboten — dabei geht es auch nicht mehr nur um Handwerksangebote, sondern man findet Dienstleistungen der unterschiedlichsten Bereiche, von Umzugsunternehmen, Transport, Reinigungskräfte, Tier- und Kinderbetreuung, Gartenarbeit bis hin zum Lehrer, Designer, Zahnarzt und Hochzeitsplaner.

Der Unterschied zum Kauf von Produkten im Internet ist, dass Dienstleistungen nicht greifbar sind. Der Kunde kauft sozusagen die „Katze im Sack“. Es gehört also Vertrauen dazu, eine Dienstleistung aus dem Internet zu ordern, von einem Anbieter, den man nicht kennt und der nicht unbedingt in derselben Stadt ansässig ist und daher auch schwerer greifbar ist, wenn es Reklamationen geben sollte.

Doch wie findet man das individuell beste Angebot? Kunden wollen den Anbieter einschätzen. Ist er vertrauenswürdig und zuverlässig? Versteht er sein Handwerk? Weil Verkäufer diesen Druck kennen, versuchen sie, Kunden zu beweisen, wie gut sie sind. Aussagekräftige Firmenprofile, transparente Bewertungen und individuelle Angebote sollen die Wahl der Kunden beeinflussen. Auch die angebotenen Preise sind ebenso unterschiedlich wie die Qualität der Arbeiten. Die Formel: „Qualität = günstigster Preis“ geht nicht immer auf.

Neben Kleinanzeigenportalen wie kalaydo.de oder Proxy.de für private und gewerbliche Dienstleistungen sind Auktionen im Handwerksbereich am häufigsten. An diesen Auktionen kann jeder als Auftraggeber teilnehmen. Neben den privaten gibt es kommerzielle Dienstleistungsportale, auf denen professionelle Handwerker ihre Dienste anbieten.

My-Hammer.de und blauarbeit.de funktionieren beide nach dem Prinzip der Rückwärts-Auktion. Handwerker unterbieten gegenseitig ihre Preise, bis der Anbieter sich am Ende das günstigste Angebot für seinen Auftrag aussuchen kann.

Jedoch kann man bei vielen Dienstleistungsportalen auch selbst entscheiden, welchen Auftragnehmer man letztendlich auswählt. Denn auch hier gilt: Der kostengünstigste Auftragnehmer muss nicht der Beste sein.

Das Portal quotatis.de dagegen versteht sich als Mittler. Anfragen werden an geprüfte Anbieter weitergeleitet, und der Auftraggeber erhält dann fünf Angebote, aus denen er wählen kann. Bei Auftrago.de können die Auftraggeber Angebote einholen bzw. Auftragnehmer können ihre Dienstleistung in den unterschiedlichsten Tätigkeitsgebieten zu einem beliebigen Preis anbieten.

Minidienste.de ist ein Portal, in dem jeder, der einen Minijob sucht oder anbietet, seine Anzeige aufgeben kann. Auch Selbstständige, wie z.B. Zahnärzte unter zahngebot.de, versteigern ihre Arbeitskraft im Netz. Auch hier ist der Preis das Verkaufsargument. Patienten laden ihren Heil- und Kostenplan für Zahnersatz im Internet hoch und lassen sich dann Behandlungsangebote von Zahnärzten schicken.

Die uralte Idee des Tauschprinzips verfolgen andere Portale im Netz. Auf der einen Seite gibt es die nicht-kommerziellen Seiten, auf denen User gegenseitig Dienstleistungen tauschen. Beispiel: Hilfst du mir beim Umzug, dann mähe ich deinen Rasen. Eines dieser Portale ist exchange-me.de. Eine Form der Nachbarschaftshilfe bietet das Projekt Bambali.net auf einem Marktplatz nicht nur für Waren, sondern auch für Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Gartenarbeit oder handwerkliche Hilfe. Wem das Web für derart materiellen Tausch doch noch nicht ganz geheuer ist, für den ist die Seite Kennstdueinen.de genau richtig. Hier geht es um reinen Informationsaustausch wie Empfehlungen für Handwerker, aber auch Ärzte, Rechtsanwälte oder Automechaniker.

Um die User zu schützen, gibt es immer mehr Sicherheitsmaßnahmen, die Betrug und Schwarzarbeit unterbinden sollen. Die Auftragnehmer müssen sich offiziell registrieren und einen Gewerbeschein vorlegen. Viele Anbieter haben Bewertungssysteme eingeführt, die Auskunft über die Qualität der erbrachten Arbeiten geben sollen.

Auftrago.de steht zudem für realistische Preise: Keine Tätigkeiten sollen zu einem Hungerlohn vergeben werden. Das Portal kümmert sich auch unparteiisch um Lösungen, wenn es zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zu Streitigkeiten kommt.

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