Krimi: Lug und Betrug im Forstwald

Sebastian Stammsen stellt sein neues Buch „Gegen jede Regel“ vor.

Krefeld. Sebastian Stammsen sitzt freundlich und bescheiden auf seinem Stuhl und lässt erst mal die Damen vom Verlag erzählen: Der Mann aus Tönisvorst, aufgewachsen in Krefelder Forstwald, legt nämlich bei Grafit, Dortmund, seinen ersten Krimi vor. "Gegen jede Regel" heißt der 376 Seiten starke Regionalkrimi.

Die Vorstellung des Buches in einem Krefelder Café hat ihren guten Grund: Die Geschichte beginnt im Forstwald, spielt in einer ausgedachten Krefelder Schule im wahren Stadtwald, im Polizeipräsidium an der Nordstraße. Stammsen, Jahrgang 1976, kennt sich mit vielem, was darin vorkommt, aus. Und auch mit dem Schreiben: "Ich schreibe, seit ich 16 Jahre alt bin."

Umso schöner ist es für ihn, dass nun sein erster Krimi im typischen Grafit-Schwarz mit einem stilisierten Foto vorliegt. "Ich bin immer noch fassungslos", sagt er. Denn alle anderen Manuskripte, die er an andere Verlage gesandt hatte, kamen zurück.

Ganz anders dieses. "Wir erhalten 1500 Manuskripte im Jahr", sagt Verlegerin Ulrike Rodi. "Und dann so etwas dabei zu haben, ist für uns wie ein Lotteriegewinn." Das Quartett von grafit nennt Stammsens Buch "einen modernen Polizei-Krimi in moderner Sprache mit einer modernen Crew".

Im Mittelpunkt steht der Ich-Erzähler, Kommissar Markus Wegener von der Krefelder Kripo. "Diese Figur hatte ich zuerst im Kopf", sagt der Autor, der dann die Geschichte um Wegener und dessen Kollegin Nina Gerling herum gewebt hat.

Der Fall: Ein Ehepaar kehrt von einer Reise zurück und findet den Sohn Tobias erstochen im Forstwalder Haus vor. Dann befassen sich die beiden Polizisten mit dem Mord und entdecken im Leben des ermordeten 17-Jährigen viel Unerwartetes und eben auch Spannendes.

Musik in einer Band, E-Mails eindeutigen Inhalts an ältere Frauen, ein fiktives Internetspiel namens Dominanz - in dem es um Lug und Betrug geht - spielen darin eine Rolle: "Er ist ein ganz umtriebiger", sagt sein Erfinder Stammsen über Tobias. Was übrigens auch nicht von Anfang an so deutlich war: "Er hat sich im Laufe des Schreibens so entwickelt." Der Folgeroman ist schon in Arbeit.

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