Interview: Nabu investiert in Frösche und Eisvögel

Die Stiftung feiert fünfjähriges Bestehen und hat noch viel vor.

Krefeld. Im vergangenen Oktober feierte die Stiftung des Naturschutzbundes (Nabu) Krefeld-Kreis Viersen ihr Fünfjähriges. Die WZ hat Bodo Meyer von der Stiftung gefragt, was die Institution geleistet hat und welche Projekte sie anstoßen möchte.

WZ: Herr Meyer, weshalb hat der Nabu denn überhaupt eine Stiftung gegründet?

Bodo Meyer: Die Idee zu einer Stiftung kam schon 1996 auf. Damals haben wir mit zehn D-Mark angefangen. Man brauchte aber 50000 Euro Mindesteinlage. Im Oktober 2003 konnten wir die Stiftung dann gründen. Nun haben wir 155000 Euro. Der Vorteil einer Stiftung ist die steuerliche Begünstigung bei den Erträgen und die Kapitalerhaltung. So können wir die Naturschutzarbeit finanziell effektiv unterstützen, durch Zinsen und sachgebundene Spenden.

Meyer: Einiges. So haben wir zum Beispiel im Kreis Viersen eine Waldfläche gekauft, um sie in naturnahen Zustand zu bringen. In Krefeld haben wir zwei Eisvogelwände errichtet, in denen schon häufig gebrütet wurde. Wir konnten das Abplaggen von Heideflächen im Kreis Viersen finanzieren, das heißt, die oberste Bodenschicht wird abgeschält. In größerem Maß wurde die Pflege von Kopfweiden, dem niederrheinischen Charakterbaum, finanziert. Außerdem haben wir Blänke angelegt, das sind flache Gewässer, die sich schnell erwärmen und gewissen Amphibien, wie Fröschen, als Laichplätze dienen.

Meyer: Wir möchten Flächen kaufen - auch, um Kapital zu stabilisieren. In erster Linie wollen wir in Niederwald investieren, der ist besonders artenreich, aber trotzdem gefährdet. Außerdem möchten wir Nisthilfen für Fledermäuse kaufen und im Bereich des Heilmannshofes anbringen. Ein anderes Projekt ist der Schutz von Bongerten. Diese Obstwiesen sind sehr artenreiche Lebensräume. Seit kurzem wirbt eine Broschüre um Spenden. Erbschaften werden immer wichtiger. Haben die Menschen früher oft Kirchen ihr Vermögen hinterlassen, werden jetzt auch andere Einrichtungen wie etwa Naturschutz-Vereine bedacht.

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