Theater Ein Kreschianer der ersten Stunde

Heiko Pinkowski war bei der Gründung des Kresch-Theaters Teil des Ensembles. Zur 25-Jahr-Feier im Dezember kommt der Schauspieler zu Besuch nach Krefeld.

Theater: Ein Kreschianer der ersten Stunde
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Krefeld. Angefangen hat alles mit dem Frieden von Aristoteles. Heiko Pinkowski, der damals gerade zum Merian-Sybilla-Gymnasium gewechselt hatte, schloss sich, wie seine neuen Mitschüler, der Theatergruppe an der Schule an: „Die Leitung der Gruppe hatte damals Inge Brand“, so Pinkowski. Das Stück war so erfolgreich, dass das Ensemble damals zum Theatertreffen der Jugend nach Berlin eingeladen wurde.

Ein prägender Einstieg ins Theaterleben für Pinkowski, obwohl ihm lange Zeit nicht klar war, dass das sein späterer Beruf werden würde. Nach weiteren zwei Inszenierungen, die bereits schulübergreifend liefen, gründete Brand 1991 das Kresch-Theater: „Ich bin damals direkt mit rüber gegangen zum Kresch-Theater“, erzählt Pinkowski rückblickend. Auch nach seinem Abitur blieb er beim Kresch-Theater und wirkte dort bei mehreren Produktionen mit.

Als dann die Möglichkeit bestand, beim Stadttheater vorzusprechen, „haben alle Kreschianer diese Chance genutzt“, so Pinkowski lachend. Für Pinkowski hat es geklappt, und er spielte zwei Spielzeiten am Stadttheater: „Aber selbst da war für mich noch lange nicht klar, dass ich das Schauspiel beruflich machen werde.“

Neben seiner Leidenschaft zum Theater spielen studierte der Hülser erst Bauingenieurwesen, Germanistik und Philosophie, bevor es eine Wende in seinem Leben gab: „Mir war klar, dass ich beides parallel nicht weitermachen kann, und ich wusste, wenn ich das Schauspielen beruflich machen möchte, muss ich erstmal woanders hin — weg aus Krefeld.“

So ging es für Pinkowski nach Berlin, wo er am Schiller Theater für eine Produktion vorsprach: „Ich hab’ am ganzen Körper gezittert“, gesteht der Schauspieler, „das war eine ganz andere Nummer als alles, was ich vorher gemacht hatte.“ Anstatt den aufgeregten Neuling wegzuschicken, nahm der Regisseur sich die Zeit, mit ihm zu arbeiten, und erkannte sein Talent: „Ich bekam dann direkt meine erste Rolle in ‚Über die Mandelbrotmenge’“, so Pinkowski voller Stolz, „ab da war für mich klar: Es scheint das Schauspielen zu sein, was ich beruflich machen werde.“

Vor einem Monat war Pinkowski das erste Mal nach zehn Jahren wieder beim Kresch-Theater: „Das war ein tolles Gefühl. Es war sehr ergreifend, alle wiederzusehen.“ Deswegen war es für den „Hülser Jung“, wie er sich selbst nennt, auch keine Frage, dass er im Dezember bei der großen Gala zum 25-jährigen Jubiläum des Kresch-Theaters wiederkommt: „Ich freue mich schon sehr auf die Gala und hoffe, dass ich noch mehr Leute von früher wiedersehen werde“, so Pinkowski.

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