Andreas Paggen ist stolz auf den Meisterbrief und froh, dass die Lernerei endlich ein Ende hat. "Dreieinhalb Jahre Meisterausbildung per Abendschule am Berufskolleg Glockenspitz und davon ein fast einjähriger Prüfungsmarathon sind kein Zuckerschlecken", sagt er.

Da kommen Freunde und die Freundin, mit der er in einer eigenen Wohnung in seinem Elternhaus in der Gutenbergstraße lebt, schon einmal zu kurz. "Ich war in den letzten Jahren so auf Arbeit und Lernen programmiert, dass ich im Augenblick gar nicht so recht weiß, was ich in meiner wiedergewonnenen Freizeit machen soll", stellt er lachend fest.

Doch seine Freundin weiß Rat - die Wohnung soll renoviert werden. Das ist für ihn als Handwerker natürlich kein Problem, sondern eine Herausforderung.

Die sucht er jetzt auch in einem neuen Job als Tischlermeister. "Ich bin zwar ausgesprochen zufrieden mit meiner Arbeit in der Krefelder Schreinerei Rönz, wo ich auch gelernt habe", gesteht der 29-Jährige.

Aber zwei Meister in dem Zwei-Mann-Betrieb sind finanziell nicht verkraftbar. "Und ich möchte den Lernstress ja nicht umsonst auf mich genommen haben, sondern Verantwortung übernehmen", sagt der 29-Jährige. Nebenbei sei ein Meisterlohn im Vergleich zu einem Gesellenlohn schon eine deutlich bessere Grundlage für eine Familiengründung.

Andreas Paggen hofft, dass ihm sein Meisterbrief mit der Auszeichnung als Jahrgangsbester unter den Tischlermeistern bei der Suche nach einem interessanten Job behilflich ist.