Theo freut sich riesig, wenn er einen Vermissten gefunden hat

Staffel mit Rettungshunden trainiert für den Ernstfall.

Krefeld. Aus der Gruppe um Silke Unger gehen regelmäßig mehrere Leute verloren. Das ist in diesem Fall nicht so schlimm, denn sie werden mit Sicherheit wiedergefunden. Für Theo, Luna, Liones oder Shadow ist das kein Problem, sondern ein tolles Spiel, der Spur einer Person mit Hilfe ihres Geruchssinns zu folgen und sie zu finden - ganz besonders, wenn es sich um Herrchen oder Frauchen handelt.

Für die Hundehalter ist es keine nette Unterhaltung, sondern ein wichtiges Training für den Ernstfall, wenn es darum geht, wirklich Vermisste aufzuspüren. Theo, Luna, Liones und Shadow sind bellende Mitglieder der Freien Rettungshundestaffel Krefeld. Silke Unger ist die Staffelleiterin.

Es ist Nachmittag, 17 Uhr. Die 14 aktiven Mitglieder der Hundestaffel haben einen langen Arbeitstag absolviert. Auf der großen Wiese am Campus Fichtenhain geht die Arbeit auf anderem Gebiet weiter. Sie treffen sich zum dritten Mal in dieser Woche, um auf freiem Gelände zu üben. Alle halten ihren bellenden Liebling an der Leine. Unger: "Die Hunde wissen, wenn wir die Einsatzkleidung anziehen und ihnen die Kenndecke anlegen: Jetzt wird es ernst." Die Decke für den Hund trägt die Aufschrift SAR. Das steht für Search and Rescue.

Labrador, Schäferhund, Retriever oder Mischling, fast alle Bellos sind für die Karriere als Rettungshund geeignet. Unger: "Die Hunde sollten gesund und leistungsfähig sein, nicht zu klein und nicht zu groß." Übungsleiterin Christiane Petersen ergänzt: "Sie müssen eine gute Nase haben, einen hohen Suchwillen, einen großen Spieltrieb, und es muss für sie das Größte sein, einen Menschen zu finden." Gebrüll und Drill gibt es in der Rettungshundearbeit nicht, die Hunde sollen freudig, engagiert und selbstständig bei der Sache sein. "Such und Hilf" ist das Startkommando.

"Mantrailing" heißt das Zauberwort, bei dem der Hund dem Individualgeruch des Menschen folgt. Die gefundenen Personen belohnen mit Spiel und Leckerchen. Der Hund wird dadurch gerne suchen und baut "Opferbindung" auf. "Diese ist wichtig, denn egal was passiert, ob die Person ängstlich, aggressiv oder leblos ist - der Hund muss so lange bei dem gefundenen Menschen bellend verweilen, bis der Hundeführer beziehungsweise das Suchgruppenteam vor Ort ist. Da die Hunde oft weit weg vom Hundeführer sind, müssen sie lernen, langanhaltend zu bellen."

Gerade haben die ehrenamtlich tätigen Staffelmitglieder einen Einsatz in Süchteln hinter sich. "Eine Person aus dem Altenheim wurde vermisst und gefunden", berichtet die Leiterin. "Wir haben mit der Suche dort angesetzt, wo die Person zuletzt war. Die Polizei forderte uns auch schon in Neuss und Krefeld an."

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