Im Rausch der Farben - An der Roten Küste bei Collioure
Collioure (dpa/tmn) - Das Licht der Roten Küste von Collioure bezauberte 1905 den Maler Henri Matisse und seine Künstlerkollegen. Heute wandern die Besucher zu den Orten, an denen die Künstler damals ihre Bilder malten.
Auf der schmalen Hafenmole hat Pixie Bechal ihre Staffelei aufgebaut. Die Künstlerin aus London reist seit einem Dutzend Jahren immer wieder nach Collioure an der südfranzösischen Côte Vermeille, der roten Küste ganz im Süden Frankreichs. „Das Licht hier ist ungewöhnlich lieblich. Collioure ist ein besonders schöner Ort, um hier zu leben und zu malen“, sagt sie.
Malen in Collioure — das hat eine lange Tradition. Im Jahr 1904 reiste Henri Matisse mit seinem Künstlerkollegen André Derain in das verschlafene Fischerdorf. Beide ließen sich von der Farbenpracht am katalonischen Mittelmeer inspirieren. Die roten Ziegeldächer, die blauen Fensterläden, das zarte rosa der Hausfassaden, Segelboote am alten Hafen, die engen Gassen und der ungewöhnliche Turm der Kirche Notre Dame des Anges — all das muss das Künstlerduo damals sehr beeindruckt haben.
„Für Matisse war Collioure der ideale Platz, um seiner Kunst nachzugehen. Er hatte wohl einen Hinweis auf den schönen Ort von Verwandten aus dem nahen Perpignan bekommen“, erzählt die Kunstexpertin Nati Zorzo während des Rundgangs auf dem Chemin du Fauvisme, dem Weg der Fauvisten. „Matisse und Derain waren die Begründer des Fauvismus“, erklärt Nati Zorzo. Leuchtend farbig waren die Motive der Maler.