Haus- und Gartentrends 2017 Sonne: Das Risiko geht unter die Haut

Sonnenbrand droht nicht nur in südlichen Gefilden. Auch in heimischen Breiten ist ein Sonnenschutz wichtig.

Haus- und Gartentrends 2017: Sonne: Das Risiko geht unter die Haut
Foto: Christian Beier

Sommer, Strand, Sonnenbrand. Die von Medizinern „Erythema solare“ oder „Dermatitis solaris“ genannte Rötung der Haut wird oftmals nur mit tropischen Breiten mit starker Sonneneinstrahlung in Verbindung gebracht. Doch der von Hitzegefühl, Juckreiz, Schmerzen, gelegentlich auch Blasenbildung und Ödemen begleitete Sonnenbrand kann auch bei der Gartenarbeit in hiesigen Breiten der ungeschützten Haut einen be-trächtlichen Schaden zufügen.

Ursache dafür ist die Ultraviolett-Strahlung der Sonne, die nach Angaben der Hautärztin Ivanka Milicevic oftmals einen bleibenden Schaden hinterlassen kann. Die 48 Jahre alte Dermatologin praktiziert im Medizinischen Versorgungszentrum des Gesundheitszentrums Bethanien in Solingen.

Äußerlich ähnelt der Sonnenbrand einer Verbrennung der Haut ersten bis zweiten Grades. Schaden kann die UV-Strahlung aber vor allem in tieferen Körperregionen anrichten. „An der DNA kann es zu Strangbrüchen kommen, die Hautkrebs verursachen“, erklärt die Fachärztin für Hautkrankheiten. Auch das Kollagen könne geschädigt werden, was zu einer schnelleren Hautalterung führe. Gefährlich sei insbesondere die Zeit zwischen April und Oktober. Ein Sonnenbrand sei aber auch schon an sonnigen Märztagen oder durch die Höhensonne beim winterlichen Ski-Urlaub in den Bergen möglich.

„Wenn die Sonne länger scheint, immer an den Hautschutz denken“, rät die Medizinerin. Überall, selbst Autoscheiben sind für das UV-Licht kein Hindernis. Bei einem längeren Aufenthalt im Freien rät die Fachärztin zu einem Lichtschutzfaktor 50. Das gelte insbesondere für helle Hauttypen, deren Körperhülle gerade einmal eine Toleranz von zwei Mi-nuten gegenüber der Sonnenbestrahlung habe. Zu beachten sei zudem, dass der Sonnenschutz regelmäßig neu aufgetragen wird, wenn der Benutzer etwa bei anstrengender Gartenarbeit ins Schwitzen kommt. Der Schweiß trägt die Creme ab.

Selbst wer eine Sonnencreme benutzt, hat damit keinen dauerhaften Schutz vor der Strahlung. Wie lange er währt, kann jeder selbst be-rechnen. „Die Zeit, die man ungeschützt in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, mit dem Lichtschutzfaktor multi-plizieren“, erklärt die Hautärztin. Ein Beispiel: Die Haut eines keltisch-nordischen Menschentyps hat eine Toleranz von zwei Minuten, multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor ergibt das eine ungefährliche Aufenthaltsdauer in der Sonne von 100 Minuten. „Ein anschließendes Eincremen verlängert diese Zeit nicht“, warnt die Fachärztin.

Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. Sie vertragen starke Sonneneinstrahlung auf die unbedeckte Haut oder in die Augen grundsätzlich nicht. Als Schutz an sonnigen Tagen und während des gesamten Sommerhalbjahres ist deshalb leichte, aber voll bedeckende Kleidung notwendig. Dazu gehören auch Mützen, die den Nacken bedecken, und Sonnenbrillen. Ein zusätzlicher Sonnenschirm für die Kinder sorgt für noch besseren Schutz. Frauen, die eine Tagescreme benutzen, rät Ivanka Milicevic, beim Kauf bereits darauf zu achten, dass darin ein Lichtschutz enthalten ist. Auch im Winter sollten derartige Cremes benutzt werden, „um einer vorzeitigen Hautalterung vorzubeugen“.

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