Omas Hausmittel im Check: Was Blumen wirklich frisch hält

Bonn (dpa/tmn) - Hausmittelchen scheint es für jedes Problem zu geben. Das gilt auch für Schnittblumen. Was hilft wirklich gegen hängende Köpfe und welke Blätter?

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Kupfermünze: Diese Idee geht wohl auf die Annahme zurück, dass das Schwermetall Kupfer sich mit Eiweißen verbindet und die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen kann. Eine Kupferummantelung haben die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke. Bleiben also die Blumen länger frisch? Nur wenig Kupfer des Centstücks geht in das Wasser über, die Effekte sind daher gering, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid.

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Zitronensäure: Auch Zitronensäure in der Vase soll den pH-Wert senken und damit die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen. Ist das so? Ja, der pH-Wert sinkt, aber auch hier ist der Effekt laut aid gering.

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Zucker: Zucker in das Wasser zu geben, wird meist für Weihnachtsbäume empfohlen, aber auch für Schnittblumen. Was bewirkt es? Der Zuckerzusatz fördert die Entwicklung der Schnittblumen, aber zugleich auch die Vermehrung von Mikroorganismen. Bakterien wachsen blitzartig, dringen in die Leitungsbahnen der Pflanzen ein und verstopfen diese. Und das lässt diese letztlich schneller verwelken, erklärt der aid. Eine zweite Meinung gewünscht? Gefällten Blaufichten sowie Tannen schadet Zucker im Wasser nicht, erklärt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Länger frisch bleibt der Weihnachtsbaum damit aber auch nicht.

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Haushaltsreiniger: Sie haben keine positiven Effekte im Vasenwasser. Die hochkonzentrierten Wirkstoffe können die Blätter verbrennen. Ebenso wenig helfen Holzkohle, Limo, Aspirin, Essig und das ätherische Öl des Kampferbaumes im Wasser.

Anbrühen der Stängel: Dazu wird zum Beispiel bei Sonnenblumen geraten. Die Enden der Stängel kommen kurz in kochendes Wasser. Hier gehen die Meinungen auseinander: Der aid rät davon ab, die Maßnahme schade mehr als sie nütze. Der Fachverband Deutscher Floristen empfiehlt sie. Sonnenblumen wie verholzte Stiele können schräg angeschnitten und für höchstens drei Sekunden in kochendes Wasser getaucht werden. Dabei gerinnt Eiweiß, und das heiße Wasser lässt Luftblasen aus den angeschnitten Stielen entweichen - Luft und Eiweiß verhindern die Wasseraufnahme. Danach kommen die Stiele direkt in eine Vase mit sauberem Wasser, bevor sie wieder Luft ziehen können.

Zum Tauchen der Stängel in heißes Wasser rät das Blumenbüro in Essen auch bei Narzissen. Sie scheiden einen für andere Schnittblumen giftigen Schleim aus. Durch das kurze Eintauchen lässt sich vermeiden, dass später noch Saft austritt. Auch stehen die Blumen erst besser einen Tag lang alleine in einer Vase.

Hammer: Kommen Zweige in die Vase, rät Oma zur Hammermethode: Die Stielenden weich klopfen, damit diese besser Wasser ziehen. Der Fachverband Deutscher Floristen rät davon aber ab. Der Hammer verletzt den Stiel, und an der beschädigten Stelle dringen Bakterien in das Holz ein.

Was hilft wirklich?

Frisches Leitungswasser und eine saubere Vase. Die Blumen werden möglichst kühl, schattig und - wenn möglich - sogar mit den Stielen im Wasser nach Hause transportiert. Die untersten Blätter am Stiel kommen ab, und die Enden werden mindestens zwei bis drei Zentimeter schräg angeschnitten. Die Zweige sowie alle dicken und sehr verholzten Stiele mit einem Messer tief anschneiden und den Stiel etwas spalten.

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