So bleiben Sie im Alter fit

Generation „60 plus“ treibt immer mehr Sport. Worauf sie dabei achten sollte.

Hamburg. Deutschlands Senioren tun etwas für ihre Fitness. Immer mehr Ältere betätigen sich sportlich. „Nie waren sie so fit wie heute“, sagt die Hamburger Allgemeinmedizinerin Uta Meyer. Ob Gymnastik, Turnen, Laufen oder Ballsport — Angebote speziell für Ältere gibt es genug. Fitnessstudios werben um die fitten „Best Ager“.

„Kraftsteigerung, Muskelaufbau, Koordination und Mobilität der Gelenke — das ist gerade im fortschreitenden Alter wichtig“, sagt die Hausärztin Meyer. „Die Lust auf Bewegung ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden.“

Senioren profitierten davon in mehrfacher Hinsicht: Die körperliche Fitness steigere ihr Selbstbewusstsein und vermindere zugleich die Gefahr von Stürzen. Fitnessstudios bieten oft eine reiche Auswahl an Trainingsmöglichkeiten und sind deshalb nach Ansicht der Medizinerin empfehlenswert.

Wichtig sei, dass Senioren das richtige Fitnessstudio auswählen und sich beim Sport nicht überlasten. „Wer umsichtig und maßvoll trainiert, hat mehr Freude“, erläutert die Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung „In Form“. Falscher Ehrgeiz sei kontraproduktiv. Welche Sportart infrage kommt, sollten Senioren möglichst vorab mit dem Arzt besprechen.

„Dazu gehört auch, dass die Liste der Medikamente durchforstet wird, die regelmäßig eingenommen werden“, sagt Uta Meyer. „Beispielsweise ist es wichtig, ob Betablocker genommen werden oder ob eine Diabeteserkrankung vorliegt.“

Laut „In Form“ können Fitnessstudios der geeignete Ort für den sanften Einstieg oder Wiedereinstieg in den Sport sein: „Geschultes Personal hilft bei der Aufstellung eines passenden Trainingsprogramms.“

In höherem Alter sinke zum Beispiel der Anteil an Muskelmasse. Eine trainierte Rumpfmuskulatur könne dabei helfen, den Rücken gleichsam als „Muskelkorsett“ zu stützen und dem Verschleiß von Gelenken vorzubeugen.

Hilfe bei der Wahl des richtigen Studios bietet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Der DOSB vergibt das Siegel „Sport pro Fitness“. „Dabei werden im wesentlichen sechs Kriterien berücksichtigt“, erklärt Constanze Gawehn vom DOSB. „Es geht um die Qualifikation des Leitungs- und Trainingspersonals, sportfachliche Betreuung, Geräteausstattung, räumliche Bedingungen, Service und Umweltkriterien.“

Oft müssten Senioren keine speziellen Kurse für Ältere besuchen, da die Sportangebote für alle Altersklassen gut geeignet seien. „Gerade der generationsübergreifende Ansatz, zum Beispiel in der Rückenschule, ist für Senioren attraktiv“, sagt Gawehn.

Grundsätzlich empfiehlt der DOSB, dass alle neuen Mitglieder, nicht nur Ältere, beim ersten Studiobesuch einen Anamnesebogen mit Hinweis auf mögliche Krankheiten ausfüllen und ihn gemeinsam mit einem Trainer besprechen sollten. Wichtig sei vor Trainingsbeginn außerdem, dass in einem Eingangstest Ausdauer, Beweglichkeit und Muskelfunktion überprüft werden.

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