„Schlanke Weine“ sind Spezialität deutscher Winzer

Düsseldorf (dpa/tmn) - Leichte, spritzige Weine mit niedrigem Alkoholgehalt sind im Trend. Vor allem heimische Winzer können davon profitieren, wie sich auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf zeigte.

„Die deutschen Winzer haben zunehmend erkannt, dass sie mit schlanken Weinen ein Alleinstellungsmerkmal haben“, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI). Noch sei Deutschland das nördliche Ende des weltweiten Weinbaus. Hier haben die Trauben viel Zeit, Aromen auszubilden, ohne ihre Frische und Fruchtsäure zu verlieren. Kühle Nächte verstärken diese Ausprägung noch.

Bei Weinen aus südlicheren Regionen wird aufgrund anderer klimatischen Bedingungen die Säure schneller abgebaut. Dadurch sind sie oft schwerer und alkoholhaltiger. Deutsche Winzer hätten eine Zeit lang versucht, dem nachzueifern. „Dadurch wird man austauschbarer, man verliert sein Profil“, erläuterte Büscher. Doch diese Zeiten sind offenbar vorbei: Der Jahrgang 2010 ist dem DWI-Sprecher zufolge einer mit besonders vielen „schlanken, spritzigen“ Weinen mit gerade einmal elf bis zwölf Volumenprozent Alkohol.

Diese passten gut zu einer leichteren Küche. Nicht umsonst erfreue sich deutscher Riesling in Asien wachsender Beliebtheit. Ein halbtrockener Riesling etwa harmoniere schön mit scharfem asiatischen Essen: „Die Süße des Weins nimmt dem Gericht die Schärfe, die Säure gibt Frische.“ Zu Speisen, die mit Ingwer gewürzt sind, empfiehlt Büscher einen weißen Barriquewein. Auch wenn das zunächst komisch klinge, sei das eine gelungene Kombination.

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