Experte befürchtet eine „Pollenexplosion“

Allergiker dürften sich über den langen Winter gefreut haben. Aber das dicke Ende soll noch kommen.

Leipzig/Berlin. Nach dem langen Winter steht vielen Allergikern bei steigenden Temperaturen nach Expertenansicht bald eine schwere Zeit bevor. „Im Moment ist zwar noch nichts zu befürchten. Es ist viel zu kalt.

Die Bäume haben weder Pollen, noch haben sie Blätter“, sagt Prof. Andreas Dietz, Direktor der HNO-Uniklinik Leipzig. „Aber sobald es wärmer wird, kann es bei den allergenen Frühblühern relativ schnell gehen. Es ist zu erwarten, dass es geradezu explodiert.“

Durch den letzten langen Kälteeinbruch seien die ersten Blühaktivitäten abgefroren. Das holt die Natur bald nach, und zwar relativ rasant. Klassische Frühblüher seien beispielsweise Birken. „Und Birkenpollen sind sehr allergen“, sagt Dietz. „Wenn es warm wird, erwarten wir die ersten Heuschnupfen-Patienten.“

Auch Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) an der Berliner Charité, erwartet für dieses Frühjahr mehr Blütenstaub in der Luft.

„Im vergangenen Jahr haben Haselnusssträucher und Birken weniger Pollen produziert. Ich gehe davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs in dieses Jahr verschoben hat. Hasel- und Birkenpollen werden in stärkerer Konzentration fliegen“, sagt der Experte.

Hinzu komme, dass Allergiker zu Beginn der Heuschnupfenzeit besonders empfindlich reagierten, so Bergmann: „Im Winter hatten sie keinen Kontakt zu den Allergenen, und viele Nasen sind noch durch Erkältungen gereizt.“

Bereits eine geringe Pollenkonzentration in der Luft könne Symptome wie Niesen, Nasenjucken oder tränende Augen verursachen. Da dürften sich Betroffene den Schnee fast wieder zurückwünschen. dpa/sk

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