20 000 Vögel in Shanghai nach Virus-Fund gekeult

Peking (dpa) - Drastische Maßnahmen: Chinesische Behörden haben rund 20 000 Hühner, Enten, Gänse und Tauben in Shanghai nach dem Fund des Vogelgrippe-Virus H7N9 in Tauben keulen lassen.

Zudem stieg am Freitag die Zahl der registrierten, vom Erreger getöteten Menschen auf sechs, wie die Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte.

Insgesamt wurden 14 Infektionen bekannt, davon sechs in Shanghai, sieben in den Nachbarprovinzen Zhejiang und Jiangsu sowie eine in der Provinz Anhui.

Der Viren-Fund in den Tauben von einem Markt in Shanghai gibt den Behörden eine erste Spur, wo das Virus herkommen könnte. Daraufhin hatten die Behörden das gesamte Federvieh des Marktes töten lassen. Außerdem wurden laut Xinhau Exkremente, Futter, Füllungen aus Käfigen und Abwasser des Marktes desinfiziert und anschließend entsorgt. Bis zum frühen Freitagmorgen sei der gesamte Markt geräumt worden. Die Anbieter seien für das Geflügel entschädigt worden.

Die lokalen Gesundheitsbehörden fahnden derzeit nach der Herkunft der Tauben. Zwar ist noch keine Übertragung von Mensch zu Mensch bestätigt, doch entwickelte in Shanghai ein Mensch, der engen Kontakt zu einem Vogelgrippe-Patienten hatte, grippeähnliche Symptome. Der Erkrankte kam in Quarantäne. Andere Infizierte sollten teilweise einen engen Kontakt zu Geflügel gehabt haben. Nach Behördenangaben war einer der Toten Koch.

Die Gruppe der H7-Viren befällt normalerweise Vögel. Die WHO hatte jedoch zwischen 1996 und 2012 auch infizierte Menschen in den Niederlanden, Italien, Kanada, den USA, Mexiko und Großbritannien registriert. Bisher habe das Virus Bindehautentzündung und eine leichte Entzündung der Atemwege hervorgerufen. Lediglich ein Mensch in den Niederlanden sei an dem Erreger gestorben. Mit H und N werden die Eiweiße der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase abgekürzt, von denen es jeweils verschiedene Strukturen gibt.

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