Studie: Deutsche sparen trotz Schuldenkrise

Frankfurt/Main (dpa) - Die europäische Schuldenkrise lässt die deutschen Sparer weitgehend unbeeindruckt. Das geht aus einer am Donnerstag (26. Januar) veröffentlichten repräsentativen Studie im Auftrag der Direktbank ING-Diba hervor.

Die Deutschen trotzen der Schuldenkrise. Nur 34 Prozent der Befragten in Deutschland erklärten, dass sie deswegen weniger Geld beiseitelegten als vorher. 51 Prozent sparten nach eigenen Angaben unverändert, 15 Prozent sogar mehr als zuvor. Ähnliche geringe Veränderungen lassen sich in Europa nur noch in Österreich und Luxemburg beobachten, während in den südlichen Krisenländern wie Italien und Spanien fast zwei Drittel berichteten, dass sie weniger sparten als früher. Befragt wurden mehr als 18 000 Menschen in 19 Ländern.

Von den rund 1000 Deutschen gaben lediglich 9 Prozent an, von Arbeitslosigkeit oder Gehaltskürzungen betroffen zu sein. In keinem anderen Land war der Wert so niedrig. 32 Prozent der Bundesbürger machten die Inflation dafür verantwortlich, dass sich ihre finanzielle Situation zuletzt verschlechtert habe. In Frankreich (56 Prozent), Italien (55 Prozent) und der Slowakei (51 Prozent) klagten mehr als die Hälfte der Leute über galoppierende Preise. Arbeitslosigkeit trifft nach eigener Aussage insbesondere Spanier und Rumänen.

Wie in vielen anderen Ländern ist auch in Deutschland die Vorsorge für unerwartete Notfälle wichtigstes Sparmotiv. 62 Prozent nannten dies als Grund für ihre Rücklagen. Auch größere Anschaffungen wie Autos oder Elektrogeräte werden häufig aus dem Ersparten bestritten. „Die Deutschen hüten ihre Ersparnisse wie einen Augapfel. Ersparnisse werden nicht schnell verprasst, sondern liegen auf der hohen Kante für schlechte Zeiten“, sagt Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Dazu passt, dass 32 Prozent ihr Erspartes in den kommenden zwölf Monaten nicht anrühren wollen. Immerhin 14 Prozent berichteten, am Monatsende gar nichts sparen zu können.

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