Lebensversicherer senken die Verzinsung

Köln (dpa) - Viele Verbraucher erhalten in diesem Jahr weniger Zinsen für ihre Lebens- und Rentenversicherungen. Deren laufende Verzinsung fällt 2012 im Marktdurchschnitt auf den historisch niedrigsten Stand von unter vier Prozent, wie eine Studie zeigt.

Nach einer Untersuchung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur wollen 50 von 67 befragten Lebensversicherern ihre Überschussbeteiligung senken. Die Verzinsung sinke für private Rentenversicherungen durchschnittlich auf 3,91 Prozent, teilte die Assekurata am Donnerstag (26.1.) in Köln mit. Im vergangenen Jahr habe sie noch bei 4,07 Prozent gelegen. Der Abwärtstrend bei der laufenden Überschussbeteiligung habe sich beschleunigt. Bezogen auf alle untersuchten Tarife und Produktarten gehe die Verzinsung von 4,09 auf 3,94 Prozent zurück.

„Die Kapitalmarktverwerfungen, das heißt Niedrigzinsen und Bonitätsverschlechterungen bei den Rentenpapieren, machen sich auch in der Überschussbeteiligung der Lebensversicherungskunden bemerkbar“, sagte der Geschäftsführer der Rating-Agentur, Reiner Will.

Auch in der Gesamtverzinsung, also unter Berücksichtigung sämtlicher deklarierter Überschusskomponenten, entwickle sich die Gewinnbeteiligung bei allen Produkten rückläufig. So werden die Versicherungsguthaben der Kapitallebensversicherung 2012 im Schnitt mit 4,73 Prozent (2011: 4,93) und der privaten Rentenversicherung mit 4,66 Prozent (4,78) verzinst. Die Riester-Rente erhält eine Gesamtverzinsung von 4,49 (4,56) und die Basis-Rente von 4,66 Prozent (4,78).

Aus Sicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bleibt die Lebensversicherung dennoch ein attraktives Vorsorgeprodukt. In der Gesamtverzinsung könnten die Kunden immer noch mit durchschnittlichen Werten von über vier Prozent rechnen. „Kein anderes vergleichbar sicheres Produkt schafft im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld ein derart gutes Ergebnis“, teilte ein GDV-Sprecher mit.

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