Schlechtes Zeugnis für viele Finanzberater

Stuttgart (dpa/tmn) - Bei Immobilienfinanzierungen gehen Finanzberater oft nicht genug auf ihre Kunden ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.

Demnach wurde bei sieben von zehn Kreditangeboten der tatsächliche Bedarf der Verbraucher nicht sorgfältig ermittelt. Die festgestellten Mängel waren nach Angaben der Verbraucherschützer vielfältig: Oft hätten die Darlehenssumme und die Länge der Zinsbindung nicht zur individuellen Situation der Interessenten gepasst. Außerdem seien die monatlichen Raten oft falsch berechnet worden und viele angebotene Verträge nicht flexibel genug. Auch seien vielfach zu teure Finanzierungen angeboten worden.

Die Berater hätten in vielen Fällen das Eigenkapital der Kunden nicht richtig berechnet, sagt Niels Nauhauser, der Kreditexperte der Verbraucherzentrale. So seien Altersvorsorgepläne oft nicht als Kapital gewertet worden. Zudem sei die familiäre Situation nicht immer ausreichend berücksichtigt worden. In Einzelfällen könne dies dazu führen, dass die Finanzierung nicht durchgehalten werden kann.

Verbraucher auf der Suche nach einer Immobilienfinanzierung sollten daher mehrere Angebote gut vergleichen, rät Nauhauser. Dabei sollte möglichst viel Eigenkapital eingesetzt werden und die Verträge auch eine Sondertilgung ermöglichen.

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