Zahl der dualen Studiengänge nimmt zu

Hannover (dpa/tmn) - Mehr Schulabgänger entscheiden sich für ein duales Studium, das Hochschule und Ausbildung im Betrieb kombiniert. Die Vorteile: Die Studenten sammeln früh Berufserfahrung, die Chancen auf eine Anstellung hinterher sind hoch.

Es gibt aber auch Nachteile.

Die Zahl der dualen Studiengänge nimmt zu. „2011 gab es rund 930“, sagte der Ausbildungsexperte Martin Isenmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) auf der Bildungsmesse Didacta in Hannover (14. bis 18. Februar). Im Vergleich zum Vorjahr seien das deutlich mehr. 2010 gab es nur 153 duale Studiengänge, die Studium und Ausbildung kombinieren. Während 2010 erst 10 400 junge Menschen ein duales Studium absolvierten, waren es 2011 schon rund 61 100.

„Der Trend zum dualen Studium wird vermutlich anhalten“, so Isenmann. Den Vorteil der dualen Ausbildung sieht der Experte darin, dass die Studenten mit ihrem Studienabschluss bereits Berufserfahrung in einem Betrieb gesammelt haben und dort in der Regel fest verankert sind. „Die Übernahmequote ist sehr hoch.“ Anders als klassische Hochschulabsolventen hätten die Studenten in dualen Studiengängen mit dem Abschluss ihres Studiums im Betrieb schon die erste Karrierestufe erreicht.

Der Nachteil könne die hohe Arbeitsbelastung sein. „Das Programm ist in der Regel sehr straff.“ Wer sich für ein duales Studium entscheide, müsse sich darauf einstellen, kein lockeres Studentenleben zu führen, sondern als Arbeitnehmer in einem Betrieb zu arbeiten. Allerdings verdienten die Studenten von Beginn ihrer Ausbildung an Geld.

Jungen Menschen, die sich für ein duales Studium entscheiden, empfiehlt Isenmann darauf zu achten, dass die Studiengänge akkreditiert sind. „Außerdem sollte man darauf gucken, dass das Studium mit einem anerkannten Abschluss wie Bachelor abschließt und man nicht nur ein Zertifikat bekommt.“ Denn wenn der Abschluss allgemein anerkannt ist, ist es für die Studenten leichter, den Betrieb später einmal zu wechseln.

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