Düsseldorf Warum Hannelore Krafts Foto jetzt ganz vorne hängt

Die Ex-Ministerpräsidentin (SPD) ist mit einem von Jim Rakete aufgenommenen Foto jetzt in der Staatskanzlei-Ahnengalerie vertreten.

 Hannelore Kraft neben ihrem Porträt und Jim Rakete.

Hannelore Kraft neben ihrem Porträt und Jim Rakete.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Sie hatte ein bisschen gebraucht, der Platz neben Vorgänger Jürgen Rüttgers war lange unbesetzt, „weil man nach einer Wahlniederlage anderes im Kopf hat“. Aber gestern wurde die Lücke dann doch noch gefüllt: Zwei Jahre nach Ausscheiden als Ministerinpräsidentin von Nordrhein-Westfalen hat Hannelore Kraft (SPD) einen Platz in der „Ahnengalerie“ der Düsseldorfer Staatskanzlei am Horionplatz bekommen.

Kraft selbst enthüllte mit Nachfolger und Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ein Porträtfoto des namhaften Foto-Künstlers Jim Rakete, im Januar aufgenommen in Raketes Berliner Studio. Jener Rakete, der gerne Schauspieler und Musikstars vor der Linse hat. Kraft dankte ihm und lächelnd auch der „Maske“. Das Bild? Farbenfroh, nah, leuchtend auf dunklem Hintergrund, nach vorne gehend. Ehrliche Falten inklusive. Vom Groll über eine im Mai 2017 unerwünscht geendete Amtszeit zeugt das Foto nicht. Und Kraft fühlt das auch nicht, sagt sie. „Ich schaue mit Freude zurück. Es war eine wunderbare Zeit, ihnen dienen zu dürfen. Jetzt bin ich Abgeordnete und werde das auch bis zum Ende der Legislaturperiode bleiben.“ Viele rechnen damit, dass Kraft sich danach aus dem politischen Leben in Düsseldorf zurückziehen wird, bestätigt ist das allerdings nicht.

Die 57-Jährige feierte derweil gestern doppelte Premiere. Sie ist die erste Frau in der zehn ehemalige NRW-Ministerpräsidenten umfassenden Galerie. Und sie hat als erste ein Foto gewählt – und nicht ein Ölgemälde. „Das ist der Ölkrise geschuldet“, scherzte Rakete, dann aber erklärte Kraft den Beweggrund: Sie sei großer Fan von Fotokunst. „Und es muss mal was Neues sein.“ Bislang war einzig Wolfgang Clement (SPD) mit einer Skizze des rheinischen Künstlers Ernst-Günter Hansing als schwarz-weiße Strichzeichnung aus der Reihe getanzt. Die Regel: Jeder aus dem Amt geschiedene MP darf sich einen Künstler aussuchen, der ihn in Szene setzt. Das Honorar ist gewiss großzügig, aber gedeckelt, über eine Summe, die Jim Rakete überwiesen wird, wollte Laschet freilich nicht sprechen.

Damit Krafts Foto nicht erst am Ende des Ganges im 3. Stock zu sehen ist, wurden die Bilder all ihrer Vorgänger umgehängt. Der erste Ministerpräsident Rudolf Amelunxen hängt jetzt ganz hinten.

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