Debatte Umstrittene NRW-Broschüre mit 50 Laschet-Fotos hat fast 5000 Euro gekostet

Düsseldorf · Eine Broschüre zum NRW-Tag ist in die Kritik geraten: Sie zeigt den Ministerpräsidenten sehr oft und hat fast 5000 Euro gekostet. Nun verteidigt die Staatskanzlei den Band.

 Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Eine Broschüre mit 98 Seiten, auf denen nach Zählung der SPD 50 Mal Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gezeigt wird: Nach Kritik hat die Staatskanzlei einen rund 4800 Euro teuren Bildband zum NRW-Tag 2018 in Essen verteidigt. Demnach seien nicht auf sein Wirken hin so viele Bilder mit ihm gezeigt worden, erklärte Laschet in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Opposition im Düsseldorfer Landtag. Tatsächlich hätten so viele Mitwirkende um ein Foto mit dem Regierungschef gebeten. Die Auflage von 2000 Heften habe 4846,56 Euro gekostet und sei in der JVA Geldern gedruckt worden, heißt es in der Antwort, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die SPD hatte Laschet „Personenkult auf Kosten der Steuerzahler“ unterstellt und neben der Broschüre zum NRW-Tag auch einen Bildband zum Besuch des Bundespräsidenten seziert. Dort entdeckte die Opposition auf 79 Fotos 49 Mal Laschet. Die Begründung der Staatskanzlei in der Antwort auf die Kleine Anfrage: Beide Broschüren seien „für die vielen Engagierten und Besucher, die dem Bundespräsidenten und dem Ministerpräsidenten als Gastgeber der beiden Veranstaltungen begegnet sind, wichtige Publikationen der Erinnerung“.

Viele hätten „ausdrücklich gewünscht“, mit Laschet fotografiert zu werden. Dem habe man mit den Dokumentationen Rechnung getragen. Das Heft zum Besuch des Bundespräsidenten - ebenfalls in der JVA Geldern gedruckt - habe 2199,08 Euro gekostet.

Den Stein ins Rollen hatte die „Bild“-Zeitung gebracht, die noch vor der SPD-Anfrage über die zahlreichen Laschet-Fotos berichtet hatte. Die Opposition nutzte die Steilvorlage für eine weitere Frage im Landtag, die noch unbeantwortet ist: ob genügend Frauen in der Broschüre zum NRW-Tag abgebildet worden seien.

(dpa)
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