Jahrestag Solinger Brandanschlag : Armin Laschet zu Solingen-Gedenken: Kein Tag für parteipolitischen Streit
Vor dem Jahrestag des rechtsextremistischen Solinger Brandanschlags, bei dem am 29. Mai 1993 fünf türkische Frauen und Mädchen im Haus der Familie Genç getötet wurden, fordert NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), das Gedenken müsse im Mittelpunkt stehen, der parteipolitische Streit draußen bleiben.
Düsseldorf/Solingen. „Der 25. Todestag muss ein Versöhnungstag sein und ein Tag der Mahnung, dass sich der Hass nie wiederholen darf“, schreibt der Minister in einem sehr persönlichen Beitrag für unsere Redaktion.
Ohne die SPD namentlich zu nennen, geht Laschet in seinem Beitrag hart mit der Landtags-Opposition ins Gericht, die ein gemeinsames Gedenken im Landesparlament ablehnte: „Nur wegen der Anwesenheit des — auf ausdrücklichen Wunsch der Familie eingeladenen — türkischen Außenministers ein gemeinsames Gedenken im Landtag zu verhindern, ist beschämend. Wenigstens im Angesicht dieser Tragödie und der menschlichen Großtat von Frau Genç einmal das parteipolitische Kalkül hinter sich zu lassen — das wäre die Chance zum Zusammenhalt gerade mit Blick auf die polarisierte Debatte der letzten Jahre gewesen“, schreibt der Ministerpräsident.
Der Brandanschlag sei eben kein lokales Solinger Ereignis gewesen, so Lascht: „Es war der schlimmste Anschlag in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.“ Es sei gut, dass der Außenminister Heiko Maas mit seinem türkischen Kollegen nach Solingen gehe und gemeinsam der Opfer dieses Verbrechens gedenke. Laschet: „Auch ihm ist klar, dass die Trauer keine Gelegenheit für Wahlkampf bietet. Das ist auch meine Position.“