Barack Obama: Der Urlauber

Washington. Barack Obama kann es dieser Tage offenbar keinem recht machen. Geht er im Weißen Haus fleißig seinem Job nach, dann sagen die Republikaner, er habe versagt, werde im November 2012 abgewählt und sollte möglichst schnell aus Washington verschwinden.

Zieht er sich mit seiner Familie in die Sommerferien zurück, dann heißt es, in Krisenzeiten müsse ein Präsident ununterbrochen im Einsatz sein.

Dabei sind jene zehn Tage, die die „First Family“ auf der von Schönen und Reichen besiedelten Ferieninsel Marthas Vineyard verbringt, für deutsche Verhältnisse kaum mehr als ein Kurzurlaub. Und man gönnt dem Präsidenten dies auch tatsächlich.

Gleichwohl könnte er sich aber mit seiner kleinen Auszeit vom Stress im Weißen Haus den Argwohn vieler Landsleute zuziehen. Während ein strahlender Präsident bei herrlichem Wetter dem Flugzeug entstieg und in die angemietete Luxusvilla chauffiert wurde, waren im amerikanischen Fernsehen anschließend Bilder zehntausender Menschen zu sehen, die bei brütender Hitze vor den Arbeitsämtern Schlange stehen und auf einen Job hoffen. Dieser Kontrast wird Obama in den Wählerumfragen nicht gerade helfen. DeT

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