Bahn will Fernverkehr beschleunigen

Sprinterlinie soll nur vier Stunden von Köln nach Berlin brauchen.

Düsseldorf. Die Bahn will ab 2025 mit längeren Zügen und weniger Stopps in Nordrhein-Westfalen mehr Kunden für den Fernverkehr gewinnen. So soll eine neue zusätzliche Sprinterlinie von Köln nach Berlin nur noch vier Stunden brauchen. Da der Zug auf der Strecke nur in Hannover halten soll, würde sich die Fahrtzeit um rund 20 Minuten verkürzen. Das berichteten Vertreter der Bahn gestern im Verkehrsausschuss des Landtages.

Dabei werde das Unternehmen Opfer seines eigenes Erfolgs, wie Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Bahn in NRW, vor dem Ausschuss betonte. Der Kundenzuspruch im sogenannten Ost-West-Korridor, also auf der Strecke von Köln über das Ruhrgebiet und Ostwestfalen nach Berlin, liegt nach Bahnangaben 13 Prozentpunkte über dem Wachstum des Gesamtnetzes. Deshalb will das Unternehmen im Fernverkehr zusätzliche und längere Züge einsetzen. So will es auch besser mit dem Flugverkehr von Köln/Bonn nach Berlin konkurrieren können.

Kritik hatte es in den vergangenen Monaten in Wuppertal, Hagen und Ostwestfalen gegeben. Nach Gesprächen mit den Nahverkehrsverbünden waren die Pläne der Bahn durchgesickert. Lübberink versprach, mögliche bislang nicht vorgesehen Stopps in Hagen und Wuppertal nochmals zu prüfen. Auf der Linie von Amsterdam nach Berlin mit einer verkürzten Fahrzeit sei noch offen, ob Halte in Bünde, Bad Oeynhausen und Minden gestrichen würden, weil dort die Fahrpläne mit dem Nahverkehr abgestimmt werden müssten.

Die Ausschussmitglieder fühlen sich von der Bahn schlecht informiert. Bodo Middeldorf (FDP): „Sie haben uns lange nichts gesagt. Deshalb die Bitte, dass Sie uns ab sofort permanent und uns zuallererst informieren.“ Johannes Remmel (Grüne) meinte, durch den Auftritt von Bahnvertretern seien die Fragen mehr und nicht weniger geworden. lnw

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