Eröffnung Talpflege stellt „Leben in Elberfeld“ vor

Elberfeld. · Am Hofkamp wurden drei begleitete Wohngemeinschaften eröffnet.

 Daniela Rinkau, Winni Allenberg und Birgit Belde (v.l.) backten zur Eröffnung der WG in der Gemeinschaftsküche.

Daniela Rinkau, Winni Allenberg und Birgit Belde (v.l.) backten zur Eröffnung der WG in der Gemeinschaftsküche.

Foto: Fischer, Andreas

„Trotz Demenz im Alter selbstbestimmt wohnen“, unter dieses Motto hat die Talpflege GmbH ihr Wirken gestellt. Und damit sind ambulant begleitete Wohngemeinschaften im Hofkamp 87 gemeint, von denen am Freitag die beiden ersten zu je acht Personen (drei sind geplant) offiziell eröffnet wurden. Voraussetzung für die Aufnahme ins „Leben in Elberfeld“ ist der Pflegegrad zwei.

Den Gästen im vollbesetzten Versammlungsraum stellten die beiden Geschäftsführer Mark Kleinknecht und André Harder sowie Andrea Hopfer, Leiterin der sozialen Betreuung, das Konzept des Hauses, das sich nicht als Alten- oder Pflegeheim sieht, vor, und betonten dabei, dass die Individualität der Einzelnen hohe Priorität habe.

Die Bewohner sind Mieter mit jeweils eigenen vier Wänden, was auch die zahlreichen Namensschilder am Eingang dokumentieren. „Es klingelt dann jeweils in der angesprochen Wohnung“, bestätigte Mark Kleinknecht bei der Führung durch das Haus, einer ehemaligen Keksfabrik, bei der die einzelnen, rollstuhlgerechten hellen Räume mit großen runden Fenstern der noch nicht bewohnten WG vorgestellt wurden.

In der Wohngemeinschaft kann sich jedes Mitglied nach besten Kräften und eigenem Willen einbringen, kochen oder helfen. „Jede WG hat ihr eigenes Konto, in das die Mieterinnen und Mieter einzahlen“, berichtet Andrea Hopfer. Von diesem Konto erfolgen die Einkäufe für den gemeinsam ausgearbeiteten Speiseplan. „Mieterinnen und Mieter bestimmen mit ihren Angehörigen, wie das Geld auf dem Gemeinschaftskonto verwendet wird, was auf den Tisch kommt, welche Anschaffungen getätigt werden, welche Renovierungen nötig sind“, erläutert Geschäftsführer André Harder, der das Konzept der „Tal Pflege“ speziell für seine an Demenz erkrankte Mutter entwickelt hat.

50 Kräfte stehen den Bewohnern mit Rat und Tat zur Seite

„Das Pflegepersonal und die Betreuungskräfte sind in der WG nur zu Gast“, erfuhren die Besucher bei der Eröffnungsfeier, bei der Bürgermeister Mark Schulz (Bündnis 90/ Die Grünen) in seiner Ansprache berichtete, dass es in Wuppertal rund 7500 Demenzkranke gebe, und dass die „Tal Pflege“ mit ihrem Angebot eine vorzügliche Ergänzung zu den bereits bestehenden Einrichtungen sei.

50 hauptamtliche und Teilzeitkräfte, einschließlich der Angestellten in der Verwaltung, stehen den „Menschen mit besonderer Bedarfspflege“ (so Claudius Hasenau, der Vorsitzenden des WG-Fachverbandes „wig – Wohnen in Gemeinschaft“ in seinem Grußwort) zur Seite, helfen und ermöglichen ihnen ein lebenswertes Leben im Alter. „Da bildet sich schnell ein Vertrauensverhältnis“, weiß Andrea Hopfer aus ihrer langjährigen Erfahrung.

Natürlich ist Corona auch im Hofkamp 87 Thema: „Am Eingang stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung und die Besucher erhalten Ratschläge für ihr Verhalten im Haus“, so Hopfer, wobei sie anmerkt: „Wegen der derzeitigen speziellen Situation bitten wir die Angehörigen, ihre Besuche zum eigenen Wohl und dem der Mieter so weit wie möglich zu minimieren.“ fwb

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