Porträt Wuppertaler macht Unternehmen fit für die digitale Zukunft

Wuppertal · Medivas GmbH hat in Vohwinkel neue Showrooms eröffnet. Das Start-up bietet Unternehmen audiovisuelle Technik an.

 Thomas Schwebinghaus, Gründer von Medivas, will Betriebe fit für die Zukunft machen.

Thomas Schwebinghaus, Gründer von Medivas, will Betriebe fit für die Zukunft machen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wer das Experience Center für Digital Media Technologies der Firma Medivas besucht, wird erfolglos nach Beamer oder Leinwände für eine Power-Point-Präsentation suchen. In den im November vergangenen Jahres in Betrieb gegangenen Showrooms des Unternehmens für audiovisuelle Medientechnik ist stattdessen modernste Technik für Beratungs- und Versammlungsräume, in öffentlichen Bereichen sowie für Videokonferenzen und vernetzte Zusammenarbeit zu sehen. Riesige LED-Videowände mit messerscharfen Bildern oder ein überdimensionales Touchscreen, auf dem kreative Ideen oder innovative Strategien mit den Fingern visualisiert werden können, sind ausgestellt und sollen den Kunden zeigen, wie digitale Technologien heutzutage eingesetzt werden können.

Für die Medivas GmbH & Co. KG – der Name ist eine Abkürzung für Mediendienstleistungen und Veranstaltungstechnik – ist die Eröffnung der Showrooms an der Vohwinkeler Straße 58 ein wichtiger Schritt in der Unternehmensentwicklung. „Wir sind Treiber der Digitalisierung und machen sie berührbar“, sagt der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter Thomas Schwebinghaus beim Besuch. Schwebinghaus ist gelernter Elektroinstallateur und hatte Medivas im Jahr 2010 gegründet. Zunächst quasi als „Garagenfirma“ mit Sitz an der Ludwig-Richter-Straße. Von dort ist das Unternehmen, für das mittlerweile zehn Menschen auf festangestellter Basis arbeiten, Anfang dieses Jahres in seinen neuen Firmensitz (neudeutsch: HQ für Headquarter) an der Vohwinkeler Straße umgezogen.

Schwebinghaus ist erst 35 Jahre alt, mit 26 hatte er Medivas gegründet. Zunächst trug er sich mit der Idee, diverse Medienleistungen aus einer Hand anzubieten. Vergleichsweise schnell fokussierte er sich dann aber auf die technische Ausstattung im Bereich audiovisueller (AV) Medien. „Anlass war damals die Anfrage, ob ich Besprechungsräume für einen japanischen Kosmetikkonzern ausrüsten wollte“, erzählt der Geschäftsführer. Auch wenn er zunächst gar nicht so recht wusste, worum es ging, signalisierte Schwebinghaus Interesse und konnte sich den Auftrag sichern. „Von da hat sich das dann sukzessiv entwickelt“, erklärt er.

Die Firma hat Niederlassungen in München und Amsterdam

„Sukzessiv“ heißt, dass Medivas mittlerweile etliche Kunden vor allem im Inland hat und zuletzt ein Umsatzvolumen von etwa drei Millionen Euro im Jahr verzeichnen konnte. Zudem gibt es Niederlassungen in München, Frankfurt und Amsterdam, über die der Vertrieb läuft. Man verstehe sich als einer der führenden „Systemintegratoren“ im Bereich der audiovisuellen Medien und biete den Kunden komplette Lösungen bei der Entwicklung von Konzepten, der Umsetzung und der Wartung an, betont der Firmengründer. Dabei ist Medivas an keinen Hersteller gebunden, kann aber zugleich auf Partnerschaften unter anderem mit Samsung, LG oder Sisco verweisen. Das erhöht das Vertrauen im Kundengespräch, verstärkt die Vernetzung in der Branche und schärft die eigene Expertise.   Als Referenzprojekt kann Medivas auf einen Auftrag für das Münchener Leukämielabor verweisen, für das im vergangenen Jahr vier Besprechungsräume mit moderner AV-Technik ausgestattet wurden. Dabei wurde auch einer der größten Videokonferenzräume in Deutschland geschaffen, in dem eine sieben Meter breite und zwei Meter hohe LED-Videoleinwand integriert wurde.

Auch wenn Medivas mittlerweile ins neunte Jahr seines Bestehens geht, versteht es sich weiter als Start-up. Dieses Gefühl sei für das Unternehmen nach wie vor wichtig, müsse man doch gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung immer einen Schritt vorausdenken und innovativ bleiben, erklärt Schwebinghaus. Zugleich dürfe man die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden aber auch nicht aus den Augen verlieren.

Vor allem in den Bereichen Sprachsteuerung und virtueller Assistenz erwartet der Firmengründer in den kommenden Jahren enorme Fortschritte in der AV-Branche. Sein Unternehmen müsse deshalb immer weiter expandieren, betont er. In diesem Zusammenhang sei man derzeit auf der Suche nach einem Risikokapitalgeber, einem Investor, der das weitere Wachsen des Unternehmens finanziell unterstützen möchte. Schwebinghaus ist mit Blick auf die Wachstumschancen für sein Unternehmen auf jeden Fall zuversichtlich: „Das Potenzial für uns ist riesig!“

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