Luisenviertel Bürgerantrag und SPD für autofreien Laurentiusplatz

Luisenviertel · Der autofreie Laurentiusplatz ist Teil des Bürgerbudgets - die SPD in Elberfeld will das vorantreiben.

Wuppertal: Wird der Laurentiusplatz autofrei?
Foto: Ja/Fischer, A. (f22)

Der Laurentiusplatz soll autofrei - die Friedrich-Ebert-Straße also zwischen Laurentiusstraße und Auer Schulstraße für den Autoverkehr gesperrt werden. Das fordert ein Antrag aus dem Bürgerbudget. Der hat es auch in die nächste Runde der Abstimmung geschafft. Letztlich wird aber die Bezirksvertretung als politisches Gremium über das Thema entscheiden müssen. Statt bis September zu warten, hat die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Elberfeld das Thema für die Sitzung am 25. Mai auf die Tagesordnung gehoben. Die SPD möchte damit die Verwaltung, bitten, ein Konzept für einen autofreien Laurentiusplatz zu erstellen.

Vorteile für Anwohner
und Cafés gesehen

Fraktionsvorsitzender Soufian Goudi sagt, man wolle die Diskussion, die es schon länger gebe, politisch aufgreifen. „Es ist nicht das erste Mal, dass Bürger sich mit dem Thema befassen.“ Er sieht in einem autofreien Laurentiusplatz einen Vorteil für die Anwohner und Cafés - gerade weil so die sogenannten Autoposer, die mit lauten, großen Autos herumfahren, um gesehen zu werden, vertrieben werden könnten. Die SPD denkt, es würde ein „geschlossener und autofreier Bereich entstehen, der den Laurentiusplatz als attraktiven Stadtplatz in vieler Hinsicht weiter fördern würde.“

Die anderen Parteien zeigen sich grundsätzlich offen, mahnen aber zur Vorsicht. Joachim Knorr, Fraktionsvorsitzender der CDU, sagt, ein autofreier Laurentiusplatz sei ein Thema, über das man reden könne. Aber das dürfe nicht alleine unter den Parteien passieren. Es sieht den Bedarf, auch die Anwohner, Ärzte, Händler und Gastronomen zu befragen. Ohne Diskussion mit den Betroffenen sei es schwierig, das zu entscheiden. Gerade im Hinblick auf die Diskussion um das autofreie Luisenviertel, das von Anwohnern nicht gewollt worden ist.

Gerta Siller, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin (Grüne) sagt, im Prinzip sollte man die Innenstadt autofreier gestalten. Aber man müsse mit den Fachleuten reden und eine Verkehrsprüfung veranlassen, wie und ob man die Wege anders führen kann. Sie zweifelt daran, dass die Autoposer ganz vertrieben werden können.

Cemal Agir, Fraktionsvorsitzender der Linken in der BV, sagt, er finde, die Idee gut. Im Sinne der Verkehrswende müsse man auch Wege finden, weniger Autoverkehr einzuplanen.

Michael Kozinowski, Vorsitzender der IG Friedrich-Ebert-Straße, wünscht sich einen offenen Dialog und bevorzugt, die Straße für alle gleichberechtigt zu öffnen wie in holländischen Städten - „das würde das Tempo herausnehmen“. Eine Schließung der Straße für Autos am Wochenende hält er für unproblematisch. Er warnt aber davor, dass eine Verkehrsführung um die Laurentiuskirche nur eine Verschiebung des Problems bedeuten – und nicht auf viel Gegenliebe stoßen würde. ecr

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