Feiertagsdienste Wenn die Feiertage keine freien Tage sind

Wuppertal · Weihnachten, Silvester und Neujahr wird zum Beispiel in Krankenhäusern und bei der Polizei gearbeitet. Wie läuft die Dienstplanung für die besonderen Tage ab?

Wuppertal: Wenn die Feiertage keine freien Tage sind
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Weihnachtstage sind Feiertage – ebenso wie der Neujahrstag. Das gilt für viele, aber nicht alle Arbeitnehmer. Ob Polizei, Feuerwehr oder in den Krankenhäusern – dort und woanders wird gearbeitet. Doch wie läuft die Dienstplanerstellung? Ein Feilschen um den Heiligabend und Festtage mit der Familie? Ein Hauen und Stechen um Ausschlafen an Neujahr? Die WZ hörte sich um. Tenor: So schlimm, wie vielleicht manche denken, ist es bei weitem nicht. Es laufe gut über Absprachen.

Simone Hyun, Pflegedirektorin des Helios Klinikums, etwa erklärt auf Anfrage: „Für medizinisches Personal ist es Teil des Berufs, an Feiertagen zu arbeiten. Dessen sind sich unsere Mitarbeiter bewusst und das ist für sie eine normale Arbeitsrealität.“ Der Rahmendienstplan stehe in der Regel weit im Voraus und werde spätestens nach 14 Tagen verbindlich.

„Die Teams verteilen die Feiertagseinsätze in Absprache miteinander gerecht und sind auf wechselhafte Einsätze bedacht, so dass niemand benachteiligt wird“, sagt Hyun. „Diesen kollegialen Einsatz empfinden wir nicht als Selbstverständlichkeit. Als Geste der Anerkennung schicken wir zu Weihnachten kleine Überraschungen auf die Stationen. Wir sind unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass die Feiertagsdienstplanung gut funktioniert.“

Ähnlich äußert sich Bethesda-Sprecherin Maren Esser. Grundsätzlich verantworte jede Abteilung die Dienstplanung eigenständig. Weihnachten und Silvester seien zwar „besondere Diensttage“, die Abteilungen seien das aber gewohnt. Es sei notwendig, sich konstruktiv abzustimmen „und das gelingt auch gut“. Streit und Diskussionen gebe es nicht. Man versuche aber, einen Ausgleich zu finden. Wer an Heiligabend arbeite, habe dann zum Beispiel Neujahr frei. Es sei aber auch schon so, dass gerade jüngere Kollegen Dienste für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen, die kleine Kinder haben, damit die Weihnachten zu Hause sein können, so Esser. „Es läuft sehr kameradschaftlich.“

Der Zusammenhalt sei bedingt durch Corona aber auch noch einmal größer geworden. Zudem hätten viele Mitarbeiter signalisiert, spontan einzuspringen, wenn es die Pandemie-Situation erfordere. „Für dieses nicht selbstverständliche Engagement sind wir den Kolleginnen und Kollegen zum Dank verpflichtet.“

Zusätzliches Personal an den Feiertagen einzusetzen, „ist in der aktuellen Pandemie kaum möglich“, so Vanessa Kämper, Sprecherin des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef. Geplante und medizinisch aufschiebbare Eingriffe würden reduziert. „Ansonsten ist für die Feiertage normaler Feiertagsbetrieb mit entsprechender Besetzung vorgesehen“, so Kämper.

Bei der Polizei wird Heiligabend wie ein normaler Wochentag vorgeplant, sagt Sprecherin Hanna Meckmann. Sie nennt die Wache Hofkamp als Beispiel, die 24 Stunden besetzt werde, „mit Früh-, Spät- und Nachtschicht“. Die Dienste zu besetzen, „ist aus meiner Erfahrung kein Problem“, sagt Meckmann, die selbst auch schon an den Feiertagen arbeiten musste. Die Bereitschaft sei grundsätzlich bei allen Kollegen gegeben, die internen Absprachen funktionierten.

Lange im Voraus wird auch bei der Wuppertaler Feuerwehr geplant. Auch dort laufe dies ohne Probleme ab, da sich die Mitarbeiter gut darauf einstellen können. est

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