Beteiligung Knapp 200 Ideen für das Bürgerbudget stehen zur Auswahl

Wuppertal · 183 Projektvorschläge wurden schon registriert. Dazu kommen Stimmen aus Bezirksstationen.

 Clara Utsch (l.) und Laura Adam freuen sich über eine große Bandbreite an Ideen.

Clara Utsch (l.) und Laura Adam freuen sich über eine große Bandbreite an Ideen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ein Theaterstück über Wuppertal, ein Hundespielplatz, Fahrradhäuschen in den Stadtteilen, ein Bötchensee an der Wupper im Rahmen der Buga, Bewerbungscoaching für Jugendliche, ein Solardach auf dem Einwohnermeldeamt – zahlreiche Idee für das Bürgerbudget sind bis zum Anmeldeschluss am Sonntag, 24. März, bei der Stabsstelle Bürgerbeteiligung eingegangen. 183 waren Montag bereits registriert, gezählt werden müssen noch Vorschläge in den Bezirksstationen.

Nach 2017 zum zweiten Mal durften Wuppertalerinnen und Wuppertaler Ideen für Projekte einreichen, für deren Umsetzung durch die Stadt ein eigenes Budget zur Verfügung steht, in diesem Jahr 165 000 Euro. Jedes Projekt darf maximal 50 000 Euro kosten. Welche Ideen am Ende verwirklicht werden, wird in einem mehrstufigen Prozess entschieden, bei dem Fachleute der Stadt die Umsetzbarkeit prüfen, Bürgerinnen und Bürger über ihre Favoriten abstimmen.

Erstmals war auch eine Anmeldung im Stadtteil möglich

Neu sind in diesem Jahr die 17 Bezirksstationen an öffentlichen Orten wie Stadtteilzentren, Stadtbibliotheken, im Nachbarschaftsheim oder im Zentrum für gute Taten, um das Bürgerbudget noch stärker in die Quartiere einzubinden. Dort konnten Teilnehmer ihre Vorschläge auf einem Papierformular in eine Wahlurne werfen. Die Urnen sammeln die Mitarbeiter der Stabsstelle Bürgerbeteiligung im Laufe von Montag und Dienstag ein.

Laura Adam von der Stabsstelle zieht eine erste positive Bilanz: „Es gibt wieder eine große Bandbreite an Ideen“; berichtet sie. Das reiche von ganz einfachen Ideen, zum Beispiel, einen Baum zu pflanzen, bis zu sorgfältig ausgearbeiteten Vorschlägen. „Manche machen sich sehr viele Gedanken“, berichtet sie, hätten sogar Kostenvoranschläge eingeholt.

Erneut beträfen viele Ideen den öffentlichen Raum, seien für die Themenbereiche „Bauen und Wohnen“, „Grünflächen und Forsten“ oder „Mobilität und Verkehr“ eingereicht worden. Vergleichsweise wenig Ideen habe es wie beim letzten Mal in den Bereichen Kultur und Soziales gegeben.

Insgesamt kamen etwas weniger Projektvorschläge an als beim ersten Mal: 2017 gab es 263 Vorschläge. Möglicherweise seien einige entmutigt, weil sie beim ersten Mal nicht zum Zug gekommen sind, ist eine Vermutung von Laura Adam. Durch die geringere Teilnehmerzahl seien dafür jetzt die Chancen für den einzelnen Vorschlag etwas höher. Darüber hinaus sei ein Ziel des Bürgerbudgets, die Vernetzung in der Stadt zu fördern: Die Menschen sollen Freunde und Bekannte ansprechen, damit diese Projekte unterstützen. „Wir sehen zum Beispiel bei Facebook, dass das auch stattfindet“, sagt Laura Adam.

Jetzt dürfen die Wuppertaler
die Top 100 bestimmen

Froh sei das Team auch, dass die Technik dieses Mal besser funktionierte. Beim ersten Mal war mehrmals der Server abgestürzt, das habe es diesmal nicht gegeben: „Die neue Seite talbeteiligung.de funktioniert super.“

Die Vorschläge durchlaufen nun einem „Grobcheck“ durch die Stadt. Von Montag, 1. April, bis Ostersonntag, 21. April, 24 Uhr, können Wuppertaler auf talbeteiligung,de oder in den Bezirksstationen abstimmen, welche Projektideen zu den Top 100 gehören sollen. Diese 100 Ideen werden bei einer Bürgerwerkstatt am Montag, 29. April, in der Gesamtschule Barmen daraufhin geprüft, ob sie dem Gemeinwohl dienen. Dann werden 30 Projektideen bestimmt, die weiter geprüft werden sollen.

Diese Detailprüfung übernehmen von Mai bis August Stadtmitarbeiter. Auch Bezirksvertretungen werden gegebenenfalls um eine Stellungnahme gebeten. Beim ersten Bürgerbudget hatte die BV Elberfeld einen Vorschlag, nämlich die Verkehrsberuhigung der Luisenstraße abgelehnt.

Am 4. September findet die „Wahlparty“ statt, bei der sich die 30 ausgewählten Projekte vorstellen, Bürger können per Wahlzettel bei der Wahlparty, per Wahlzettel in den Bezirksstationen oder online abstimmen. Welche Projektideen die meisten Stimmen erhalten haben, wird voraussichtlich am 23. September vorgestellt.

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