Hospizdienst Hospizdienst feiert Jubiläum mit prominenten Gästen

Götz Alsmann und Christine Westermann waren zu Gast bei der „Pusteblume“.

Christine Westermann und Götz Alsmann im Gespräch mit Sozialdezernent Stefan Kühn (v.r.).

Christine Westermann und Götz Alsmann im Gespräch mit Sozialdezernent Stefan Kühn (v.r.).

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Stehlampen und Polstermöbel: In der Neuen Kirche in der Sophienstraße ist ein kleines Wohnzimmer entstanden. Hier feierte der Wuppertaler Hospizdienst „Die Pusteblume“ am Mittwochabend seinen runden Geburtstag unter dem Motto „Zwanzig Jahre voller Leben“. Eingeladen zu einem Abend rund um das Thema Abschied waren Götz Alsmann, Christine Westermann und Sozialdezernent Stefan Kühn, die im Gespräch mit Moderatorin Annette Hager bewegende Einblicke in eigene prägende Abschiede gaben.

Christine Westermann bezeichnete sich selbst als „dünnhäutig“ beim Thema Tod: „Ich habe Angst vor dem Sterben, weil ich so gern lebe“, erklärte sie. Wenn es soweit ist, weiß sie allerdings, wie ihr Abschied aussehen soll: „Ich möchte, dass bei meiner Trauerfeier die Betonung auf dem letzten Wort liegt: Feier.“ Mit Lesungen aus ihrem Buch „Manchmal ist es federleicht“ erzählte Westermann zwei sehr verschiedene Abschiedsgeschichten: Vom ersten Weihnachtsfest nach dem Tod einer kranken Freundin und von der letzten Folge der Erfolgssendung „Zimmer frei!“ – ein lange gefürchteter Abschied, dessen Schwere dank ihrer Kollegen in Freude und Dankbarkeit umschlug.

Mit seinem Klavierspiel vergnügter Melodien verschaffte Götz Alsmann dem Abend die nötige Leichtigkeit. Der Musiker ist jedoch nicht nur ein beliebter Entertainer, sondern auch Schirmherr der Hospizbewegung in Münster. „Ich finde es faszinierend, dass Menschen den Mut haben, sich zu eigentlich fremden Menschen zu setzen“, erklärte er. Jedoch sei die Hospizarbeit auch nicht immer so erfüllend und lebensfroh, wie sie häufig dargestellt werde – Es gebe auch Menschen, die ihr Schicksal nicht akzeptieren können. „Damit umzugehen, ist die hohe Schule der Hospizarbeit“, betonte Alsmann.

Auch Stefan Kühn lobte die Entwicklung der letzten Jahre durch den Hospizdienst. Zuvor sei der Tod an Krankenhäuser und Altenheime „delegiert“ worden. An jene richtete er seinen Appell: „Ich wünsche mir, dass die Institutionen, die täglich mit dem Sterben zu tun haben, eine Kultur des Abschiednehmens etablieren und sich dabei so interkulturell aufstellen, wie es unsere Gesellschaft schon ist.“

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums sind „Musik Gedenken Gedanken“ am 25.11. um 16 Uhr in der Neuen Kirche Sophienstraße und die Finissage der Ausstellung „Späte Ernte“ mit Bildern aus der Palliativstation am 1. Dezember um 18 Uhr in der Citykirche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort