WSV in Essen: Gewalt überschattet das Derby

Polizeieinsatz verhindert eine weitere Eskalationen zwischen den Fans vom WSV und Rot-Weiss Essen.

Wuppertal/Essen. Sportlich endete der Westschlager zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen am Samstag 1:1. Verlierer gab es allerdings außerhalb des Spielfeldes, wo es innerhalb der Fangruppierungen zu massiven Ausschreitungen kam. Festnahmen bereits vor der Partie, ein verletzter Ordner und eine durch Reizgas verletzte Essener Jugendliche waren die Bilanz.

Der negative Höhepunkt bahnte sich in der 53. Minute des Spiels an. Als Ultras aus Wuppertal im mit 600 Zuschauern besetzten Wuppertaler Block ein bengalisches Feuer zündeten und eine Fahne Feuer fing, stürmten Ordner eines Essener Sicherheitsdienstes in den Block. Mindestens einer der Ordner nahm einen Teleskop-Schlagstock zu Hilfe. Ein anderer wurde mit einer Fahnenstange am Auge verletzt und aus dem Block transportiert, ehe die Polizei mit massivem Einsatz von Reizgas und Pfefferspray wieder für Ruhe sorgte. Laut Polizei Essen versuchten auch RWE-Fans aus ihrem Block zu klettern und wurden ebenso mit Pfefferspray besprüht. Eine 15-Jährige soll verletzt worden sein.

Das Spiel war für fünf Minuten unterbrochen, während der verletzte Ordner behandelt und abtransportiert wurde. „Er wurde ins Krankenhaus gebracht, sein Augenlicht soll nicht gefährdet sein“, sagte Essens Präsident Michael Wenning nach dem Spiel. Zuvor hatte er sich für eine andere Szene bei WSV-Präsident Friedhelm Runge entschuldigt. In der Halbzeitpause hatte RWE-Fan „ Sammy“ auf dem Rasen das Mikro erhalten, um Torwartlegende Frank Kurth zum 50. Geburtstag zu gratulieren. Dabei verglich er provokativ den Intelligenzquotienten der WSV-Anhänger mit Kurths Alter.

„Eine Ungeheuerlichkeit, ich fahre jetzt seit 25 Jahren nach Essen, aber bei aller sportlicher Rivalität, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Runge und kritisierte auch den Ordnereinsatz. Man warte nun ab, ob der DFB Ermittlungen aufnehme. S. 22

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