An den Friedhöfen: Neue Wohnungen statt Gräber

Kirche verkauft Fläche, die für Friedhof vorgesehen war. Bauunternehmen will 36 Häuser errichten.

Ronsdorf. Das Anfang des Jahres vorgestellte Siedlungsprojekt im Bereich An den Friedhöfen/Schenkstraße ist einen großen Schritt weitergekommen. Die Evangelische Kirchengemeinde, die sich von der ursprünglich für eine Friedhofserweiterung vorgesehenen Fläche trennen möchte, hat einen Käufer für ihr Grundstück gefunden.

Wie Geschäftsführer Jörg Drosten bestätigt, wird die Bema Comfortbau GmbH das Grundstück demnächst erwerben. „Es fehlt nur noch der Notartermin”, sagt auch Pfarrerin Ruth Knebel, die Vorsitzende des Presbyteriums der Gemeinde.

Aus Sicht der Gemeinde wird die Fläche auch in Zukunft nicht mehr für den Friedhof benötigt. „Es gibt immer weniger langfristige Familiengrabstätten und es werden immer mehr Urnen bestattet. Deshalb reichen die vorhandenen Flächen aus“, sagt Ruth Knebel.

Bei der Realisierung des Wohngebietes wird es kaum Überraschungen geben. „Wir empfinden das erarbeitete Konzept, das das Wohnen von mehreren Generationen in enger Nachbarschaft vorsieht, als sehr gut. Wir wollen die bereits vorgestellten Pläne eins zu eins umsetzen”, kündigt Jörg Drosten an.

Außerdem gebe es sehr genaue Vorgaben dafür, was auf dem Areal möglich sei, ergänzt er. So werden auf dem oberen Teil des Hanges in Richtung Kottsiepen voraussichtlich acht dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit barrierefreien Wohnungen und hinter den Häusern An den Friedhöfen etwa 36 Einfamilienhäuser als Doppel- oder Reihenhäuser errichtet.

Als nächster Schritt nach der Vertragsunterzeichnung muss das Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden. „Unser Wunsch ist, dass wir Ende kommenden Jahres mit der Vermarktung beginnen können — vorausgesetzt, der Bebauungsplan ist dann schon rechtskräftig”, sagt der Bema-Geschäftsführer.

Die Kirchengemeinde will das aus dem Verkauf erlöste Geld für die Verwirklichung einer alten Idee einsetzen. „Wir verkaufen die eine Fläche, weil wir auf dem Grundstück der ehemaligen Paul-Gerhardt-Kirche eigene seniorengerechte Wohnungen bauen möchten“, erklärt Pfarrerin Ruth Knebel.

„Service-Wohnen für Senioren” lautet das Konzept, nach dem rund 20 Wohnungen entstehen sollen, deren Bewohner problemlos auf die Angebote des nur wenige Schritte entfernten Diakoniezentrums — vom Unterhaltungsangebot bis zum Mittagessen — zurückgreifen können.

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