Dreck und Lärm: Wird der Recyclinghof zum Teil stillgelegt?

Die Bezirksregierung erwägt nach Zwangsgeld-Androhungen die Teilstilllegung des Recyclinghofes.

Varresbeck. Seitdem die Rhein-Ruhr-Recycling GmbH auf dem ehemaligen Schaeffler/FAG-Gelände in der Varresbeck eine Recyclinganlage eröffnet hat, ist das Leben der Anwohner nicht mehr so wie zuvor. Bereits im August 2010 klagten sie über Lärm, Staub und die permanente Verdreckung des Lüntenbecker Weges. Nun scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.

In einem Schreiben der Bezirksregierung Düsseldorf an Bezirksbürgermeisterin Christa Kühme, das der WZ vorliegt, spricht Jan Horstmeier vom Dezernat Abfallwirtschaft von der Androhung einer „Teilstilllegung“, sollten die Betreiber des Hofes die Auflagen tatsächlich nicht umsetzen.

Ob es aber wirklich so weit kommt, steht noch in den Sternen. Denn Horstmeier geht gleichzeitig davon aus, dass die Betreiber des Hofes, auf dem Bauschutt und altes Holz in Brech- und Schredderanlagen für den Weiterverkauf aufbereitet werden, gegen sämtliche Auflagen und Geldbußen Klage einlegen werden.

Schon am 19. Mai hatte die Bezirksregierung „nach bereits erfolgter Zwangsgeldfestsetzung erneut ein Zwangsgeld angedroht“, sollte die Staub-Emission — zum Beispiel durch Befeuchtungsanlagen — nicht bis zum 20. Juni verringert werden, heißt es in dem Schreiben.

Allerdings sei das laut der Ergebnisse der jüngsten Inspektion nicht der Fall gewesen. Nun soll das angedrohte Zwangsgeld festgesetzt werden. Ob das den gewünschten Erfolg bringt, ist noch offen.

Bislang reagierten die Recyclinghofbetreiber nicht auf die Anordnungen. Das geht aus dem Schreiben hervor: „Da selbst die Festsetzung von Zwangsgeldern in Höhe von mehreren tausend Euro bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, wird voraussichtlich als Nächstes eine Anhörung vor Erlass einer Teilstilllegung der Anlage (Untersagung der weiteren Annahme und Bearbeitung von Boden und Bauschutt) bis zur ordnungsgemäßen Umsetzung der entsprechenden Auflagen durchgeführt“, schreibt Horstmeier. Abhängig vom Ergebnis dieses Anhörungsverfahrens könnte Anfang August die Teilstilllegung verfügt werden.

Ähnliche Worte wählt Horstmeier zum Thema Lärm. Zwar komme es nicht zu einer sogenannten Schutzgutverletzung, die Betreiber kämen den Auflagen aus der Anlagen-Genehmigung aber nicht nach.

Bis Donnerstag vergangener Woche hatten die Betreiber Zeit, ein Konzept vorzulegen. Horstmeier: „Sollte dieses nicht erfolgen beziehungsweise aus unserer Sicht nicht ausreichend sein, wird die entsprechende Teilstilllegung verfügt werden.“ Telefonisch waren die Betreiber für die WZ nicht erreichbar.

[Nachtrag, Montag, 11. Juli]

Inzwischen hat Rainer Deeg, Geschäftsführer von Rhein Ruhr Recycling, die Darstellung der Bezirksregierung zurückgewiesen, wonach dem Recyclinghof in der Varresbeck die Teilstilllegung drohe, sollten die Betreiber den Forderungen der Bezirksregierung nach einer Reduzierung von Dreck und Lärm nicht nachkommen. In einem kurzen Gespräch mit der WZ kündigte Deeg an, rechtliche Schritte gegen die Bezirksregierung einzuleiten. In den kommenden Tagen möchte sich der Geschäftsführer des Unternehmens detailliert zu den Vorwürfen äußern. bes

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