Die Emilienstraße bekommt ab Montag Asphalt

Das Kopfsteinpflaster muss weichen — die Stadt hält es für gefährlich. Manche Anwohner sehen das anders.

Die Emilienstraße bekommt ab Montag Asphalt
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Am Montag beginnen in der Emilienstraße die Bauarbeiten zur Erneuerung der Straßendecke. Damit verschwindet auch das alte Kopfsteinpflaster in der Straße. Zunächst werden die Bauarbeiter den Abschnitt von der Meckelstraße bis zur Mitte der Hinsbergstraße erneuern, dann das Stück zwischen Elisabethstraße und Siegesstraße. Auf beiden Abschnitten werden die alten Pflastersteine entfernt und die Straße erhält eine Asphaltdecke. Die Arbeiten sollen etwa drei Wochen dauern.

Die Erneuerung ist dringend nötig, weil die Straße durch Spurrillen und Absackungen sehr uneben ist, viele Steine beschädigt sind oder sogar fehlen. Die Stadt hält die Straße für gefährlich.

Die Anlieger müssen einen Beitrag zu den Baukosten von rund 225 000 Euro leisten. Die Stadt rechnet mit etwa 2000 Euro pro Grundstück im ersten Abschnitt und Summen zwischen 100 und 3500 Euro im zweiten Abschnitt.

Nicht nur wegen der Anliegerbeiträge war die Straßenerneuerung umstritten. Manche hätten gern weiter ein Pflaster. Dazu gehört auch Ralf Geisendörfer (CDU), Ex-Ratsherr aus Elberfeld: „Wir können doch nicht einfach etwas Historisches vernichten!“, findet er. Die Emilienstraße sei „einfach eine wunderschöne Straße“, mit dem Pflaster zusammen „ein Gesamtkunstwerk“ und „fast ein Denkmal“.

Bezirksvertretung und Stadt hatten wegen dieser Diskussion sogar zu einer Bürgerbefragung geladen. Darin informierte die Stadt rund 160 Anlieger über Kosten und die Möglichkeit, die Straße zumindest teilweise erneut zu pflastern. Diese Variante hätte 380 000 Euro gekostet. Gegen das Pflaster führten einige Anwohner auch die Lärmbelästigung an. Andere hofften, dass das Kopfsteinpflaster eher zum Langsamfahren in dem Wohngebiet anhalte.

„Es war eine ausgesprochen sachliche Diskussion“, berichtet Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU). Bei einer Abstimmung am Schluss habe sich eine eindeutige Mehrheit von 80 Prozent der Anwesenden für die Asphalt-Lösung entschieden. Dem Votum ist die Bezirksvertretung gefolgt.

Ralf Geisendörfer findet das sehr schade. Seiner Meinung nach müsse die Politik zum Besten der Stadt für den Erhalt des Pflasters sorgen. Geld dürfe doch kein Argument sein: „Für anderes ist auch Geld da.“ Auf der Friedrich-Ebert-Straße habe man Jahre nach der Entfernung des Pflasters wieder für viel Geld neue Steine verlegt.

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