Konzert Solisten verzaubern bei den Uptown Classics

Wuppertal · In der Immanuelsirche standen diesmal Fagott und Violine im Mittelpunkt.

 Nicola Hammer entlockte ihrem Fagott bei den Uptown Classics perlende Klänge.

Nicola Hammer entlockte ihrem Fagott bei den Uptown Classics perlende Klänge.

Foto: Fischer, Andreas

Vivaldi, Vasks und Bach standen bei den Uptown Classics in der Immanuelskirche auf dem Programm. Die von Generalmusikdirektorin Julia Jones ins Leben gerufene Reihe erfreute sich auch dieses Mal großer Beliebtheit. Mit Nicola Hammer (Fagott) und Yusuke Hayashi (Violine) waren zwei Solisten des Sinfonieorchesters dabei, die das Publikum zu verzaubern wussten.

Perlende Fagottklänge gab es bei dem Konzert für Fagott, Streicher und Basso continuo B-Dur RV 501 „La Notte“ aus der Feder von Antonio Vivaldi (1678-1741). Er schrieb allein 39 Fagottkonzerte. Ein Solo dieses Instruments ist eher ungewöhnlich, denn im Gegensatz zur Traversflöte oder Oboe gilt das Fagott als Exot unter den barocken Soloinstrumenten. Zahlenmäßig und qualitativ hat Vivaldi einen bedeutenden Beitrag zur barocken Fagottliteratur geleistet. Seine Fagottkonzerte gehören zu den virtuosesten und schönsten. Auch heute noch gelten seine Stücke als technisch sehr anspruchsvoll, von Hammer in den vier Sätzen fantastisch umgesetzt. Schön auch die erklärenden Ausführungen im Programmheft. Das Fagott als Verkörperung des von Gespenstern bedrohten Helden in „I fantasmi“ (Die Gespenster), Flucht und jubilierendes Fagott beim Neuaufbruch am Morgen.

Sensibel war der Einsatz der Geigen im dritten Satz „Ill sonno“ (Der Schlaf). Ohne Programm das Konzert in d-Moll RV 481. Rhythmisch vielfältiger und abwechslungsreicher wird auch hier die lyrische Seite des Instruments hervorgehoben, eingebettet in eine „melancholisch-opernhafte Dramatik“ . Dazwischen gebettet „Einsamer Engel“. In dem Stück „Vientulais engelis“ des 1946 geborenen lettischen Komponisten Peteris Vasks brillierte Yusuke Hayashi an der Violine. Seine Klänge scheinen zu schweben, gehen in große Tonhöhen, erinnern an Flöten und Vogelgezwitscher. Der Zuhörer kann mühelos in eine Traumwelt gleiten, der Einladung zum stillen Zuhören folgen. Sanft und leise die Violine, darunter ein zartes Vibrato der Orchestergeigen zur seichten Untermalung. Nach Vasks kann Musik etwas im Menschen bewegen. Seine eigne Stilbeschreibung „Musik kommt aus der Stille und geht wieder in die Stille“, wurde in diesem Stück wunderbar umgesetzt. Mit einem Hauch von Tönen entschwebt der Engel zum Schluss. „Der Seele Nahrung“ will der Sohn eines baptistischen Pfarrers mit dieser meditativen Komposition geben.

Die Sinfonie g-Moll op. 6.Nr. 6 von Johann Christian Bach (1635-1782) , dem jüngsten Sohn von Johann Sebastian Bach, beendete die Aufführung. bru

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