Wuppertal Institut Debatten und Gesetze geprägt

Wuppertal · Uwe Schneidewind wurde am Wuppertal Institut verabschiedet.

 Uwe Schneidewind ist nicht mehr am Wuppertal Institut.

Uwe Schneidewind ist nicht mehr am Wuppertal Institut.

Foto: Alois Müller

Mit einem Online-Symposium haben sich die Mitarbeiter des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie am Freitag von ihrem Präsidenten Uwe Schneidewind verabschiedet. Dabei dankten ihm auch zahlreiche Wegbegleiter aus der Wissenschaft. Schneidewind war seit zehn Jahren Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts. Er kehrt als Professor an die Uni Wuppertal zurück und tritt bei der Kommunalwahl im September als Kandidat von CDU und Grünen für die Oberbürgermeisterwahl an. Seine Nachfolge als wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts hat der bisherige Vizepräsident Manfred Fischedick übernommen.

Anstöße aus dem Institut im Land und der EU verankert

„Sie haben das Wuppertal Institut in besonderer Weise geprägt“, sagte Christoph Dammermann, Aufsichtsratsvorsitzender des Wuppertal Instituts und Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW. Das Wuppertal Institut habe sich unter seiner Führung zu einer zentralen Denkfabrik in der Nachhaltigkeitsdebatte entwickelt. „Sie haben die große Transformation im Kleinen geschafft“, sagte Lambert T. Koch, Rektor der Uni Wuppertal. Schneidewind habe die interdisziplinäre Forschung in Wuppertal vorangetrieben und in der Stadt verankert. „Beispiele dafür sind die Quartiere am Arrenberg und in der Mirke“, so Koch.

Zudem habe er Debatten geprägt, nicht zuletzt mit seinem 2018 erschienenen Buch „Die große Transformation“, sagte Christoph Dammermann. Besonders kontrovers sei die Debatte über die Neutralität der Forschung gewesen, erinnert sich Manfred Fischedick. Die Frage nach der Grenze zwischen Wissenschaft und Politik sei in modernen Gesellschaften aber schwer zu beantworten, findet Schneidewind: „Politik ist ohne Wissenschaft kaum mehr möglich, das sieht man ja gerade in der Corona-Krise.“

Debatten, die in der Politik bereits deutliche Spuren hinterlassen haben: „Was in NRW an Nachhaltigkeit passiert, da steckt viel Wuppertal Institut drin“, sagte Christoph Dammermann. Mehr noch: Die Impulse hin zu einer Kreislaufwirtschaft hätten sogar den „Green Deal“ der Europäischen Union geprägt, sagte Ernst Ulrich von Weizsäcker, früherer Präsident des Wuppertal Instituts: „Ideen des Wuppertal Instituts sind mittlerweile offizielle Doktrin der EU.“

Schneidewind bedankte sich bei Mitarbeitern, Wissenschaftskollegen, Förderern, der Landesregierung und seiner Familie für die Zusammenarbeit und Unterstützung. „Jeder, der von außen kommt, spürt das besondere Klima im Wuppertal Institut. Hier kann Forschung an zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mitwirken“, so Schneidewind.

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