„Stadthalle tanzt“ — drei Tage lang

2400 Paare gehen beim DanceComp an der Start, darunter Weltmeister und auch zehn Duos aus Wuppertal.

„Stadthalle tanzt“ — drei Tage lang
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Drei Tage lang — von Freitag bis zum Sonntag — steht die Historische Stadthalle ganz im Zeichen des Tanzes. „Wir gehören zu den Top Drei in Europa“, sagt Norbert Jung, der Präsident des Tanzsportverbandes NRW, und weist darauf hin, dass auch in diesem Jahr, bei der 13. Auflage des hochklassigen danceComp-Turniers rund 2400 Paare aus ganz Europa, USA und Kanada in 64 Einzelturnieren in allen Alters- und Leistungsklassen im Erwachsenen -Bereich am Start sind.

„Stadthalle tanzt“ — drei Tage lang
Foto: sports-picture.net

„Wir sind mit den Teilnehmerzahlen an der Kapazitätsgrenze angekommen“, sagt Norbert Jung, und weist neben der Masse auf die Weltranglisten-Turniere in den Latein- und Standardtänzen hinweist. Auf dem glänzenden Parkett werden dann auch Weltmeister wie Simone Segatori und Annette Sudol oder das Weltklasse-Tanzpaar Dumitru Doga und Sarah Ertmer aus Düsseldorf — zu sehen sein.

Getanzt wird im Großen Saal, im Mendelssohn- und im Offenbach-Saal. Dass die Paare aus insgesamt 29 Ländern alle so gern nach Wuppertal kommen, liegt nicht nur an der vorzüglichen Organisation, bei der täglich rund 120 Helfer hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf sorgen, sondern vor allem an dem Veranstaltungsort, der Historischen Stadthalle.

„Wunderbar, in ganz Europa gibt es nichts Schöneres“ versichern die Paare in ihren jeweiligen Landessprachen und fühlen sich von Wuppertals guter Stube stets zu besonderen Leistungen inspiriert. Dass am Samstagabend, wenn die „Rising Stars“ in den Latein- und die Hauptgruppen D und C in den Standardtänzen im Großen Saal um den Sieg kämpfen, Deutschland im EM-Viertelfinale gegen Italien spielt, sieht Norbert Jung nicht als Problem an. „Wir sind Tanzsportler, und dass zur gleichen Zeit große Fußballspiele stattfinden, erleben wir praktisch in jedem zweiten Jahr, ohne dass es für uns wesentlichen Abbruch bedeutet.

Viel wichtiger ist, dass in diesem Jahr der danceComp mal offenbar nicht am heißesten Wochenende des Jahres stattfindet. Denn, wer kommt schon bei 35 Grad und mehr zu einer Tanzveranstaltung?“ fragt Jung. Wobei die Zuschauer bei weitem nicht solchen Strapazen ausgesetzt sind wie die Tänzerinnen und Tänzer, die vor allem bei den Standardtänzen in großer Gala, die Herren sogar im Frack, sportliche Höchstleistungen vollbringen müssen.

Zum Teilnehmerfeld gehören auch zehn Paare des Wuppertaler Grün-Gold Casinos. Unter ihnen sind die Geschwister Dina und Mark Verlotski, die Freitag und Samstag im Rising-Star- und im Hauptturnier auf die Fläche gehen. Mit riesiger Konkurrenz haben sich Manuela Beuerbach und Thomas Scherner sowie Corinna und Andreas Poestges bei den Senioren ab 45 Jahren auseinanderzusetzen. Mehr als 200 Paare sind für ihren Wettbewerb gemeldet.

Zwei Starts haben sich Simone Winkler und Nico Averbeck (Senioren 35 und 45) vorgenommen. Am Sonntag sind mit dem Ehepaar Monika und Markus Scheffler international erfahrene Aktive bei den Senioren ab 35 Jahren auf dem Parkett und messen sich auch in den Latein-Tänzen mit der Konkurrenz. Pia und Rainer Niltop sowie Isa Härtel und Peter Gabor haben bei den Senioren ab 55 Jahren gemeldet.

Die Trainer des Grün-Gold-Casinos, Mayya Tochelovich und Pavel Kurgan, sind gespannt, wie die bei vier Latein-Turnieren startenden Daniela Nowicki und Armin Gasper abschneiden. An zwei Tagen sind Jasmin Wege und Florian Chilla in der Hauptgruppe dabei. Mit besonders klopfenden Herzen werden sich Gabriele Ziegler und Roman Skora bei ihrem ersten Start überhaupt in den Standardtänzen vorstellen.

Dass der danceComp für ausgebuchte Hotels in Wuppertal und Umgebung sorgt und durch die Teilnahme von Aktiven, Kampfrichtern, Helfern und Zuschauern einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für Wuppertal darstellt, sieht Norbert Jung von der Stadt nicht ausreichend gewürdigt. „Die German Open in Stuttgart werden dort mit 90 000 Euro bezuschusst. Für uns gibt es leider nichts.“ Die Zusammenarbeit mit dem Team der Stadthalle nennt Jung allerdings „hervorragend“.

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