Landwirte und Stadt schließen Vertrag gegen den Flächenfraß

Die Stadt und Landwirte wollen den Verlust von Ackerflächen in Zukunft vermeiden.

Wuppertal. Ein Baugebiet kommt, unversiegelte Natur geht — und der Verlust wird durch ökologische Ausgleichsflächen an anderer Stelle kompensiert. Was im Sinne des Naturschutzes nach einer guten Rechnung klingt, treibt Landwirten die Sorgenfalten in die Stirn. Denn durch diese Umwidmung von Äckern und Wiesen gehen ihnen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren: In Wuppertal ist die Landwirtschaftsfläche in den vergangenen zehn Jahren von 4239 auf 3476 Hektar gesunken.

Ein Vertrag zwischen Stadt und Landwirtschaft soll künftig helfen, den Verlust von Frei- und landwirtschaftlichen Produktionsflächen gering zu halten. Auf einer Weide an der Friedrichshöhe mit Blick über das Gelpetal haben Oberbürgermeister Peter Jung, Kreislandwirt Karl Bröcker und der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Mettmann, Martin Dahlmann, die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

„Flächenrecycling geht vor Flächenverbrauch“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung. „Wir haben noch 1000 Hektar Acker in Wuppertal. Lassen Sie uns die für landwirtschaftliche Produktion“, forderte Kreislandwirt Bröcker. Die Kooperation zwischen Rheinischem Landwirtschaftsverband, Landwirtschaftskammer NRW und Stadt Wuppertal soll dafür sorgen, dass Ausgleichsmaßnahmen landwirtschaftsverträglich umgesetzt werden.

Konkret heißt das: Planungsträgern sollen Maßnahmen mit möglichst geringem Landschaftsverbrauch aufgezeigt werden. Als Beispiele nennt der Vertrag die Entsiegelung von dauerhaft baulich ungenutzten Flächen und die Zuführung von Industriebrachen zu einer baulichen Nutzung. Nötige Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sollen schonend und betriebsintern in Kooperation mit den Landwirten umgesetzt werden, zum Beispiel als Erosionsschutz, extensive Grünlandnutzung oder Aufwertung von Uferrandstreifen. Bei der Auswahl von Flächen und Maßnahmen will die Landwirtschaft die Stadt unterstützen.

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