Zoo: Wie die Safeknacker mit 85.000 Euro entkommen konnten

Die Fahnder sind sicher: Die Einbrecher kannten sich vor Ort aus. Der Schaden ist von der Versicherung gedeckt. Der Zoobetrieb läuft weiter.

Wuppertal. Spektakulärer Einbruch in den Zoo: Unbekannte sind in der Nacht zu Montag in das Gebäude, in dem sich die Zookasse und der Zooshop befindet, eingestiegen. In einem Büronebenraum in der ersten Etage flexten sie einen Safe auf und entkamen mit mehr als 85.000 Euro (siehe Kasten).

Montag, kurz vor 7 Uhr an der Hubertusallee: Als der Verwaltungschef des Zoos die Tür zum Treppenhaus, das auf die Büroetage führt, aufschließt, bemerkt er Putz auf den Stufen; der Flur ist verraucht. Er alarmiert umgehend die Polizei. Die durchsucht das Gebäude nach Personen und findet den geknackten Safe.

Und schon bei der ersten Tatortbegehung wird klar: Die Einbrecher kannten sich gut aus. Dafür gibt es viele Indizien: So haben die Täter nachdem sie durch eine gesicherte Kellertür eingestiegen waren, zielsicher die Alarmanlage samt Bewegungsmeldern für das Gebäude lahmgelegt. Ebenso zielsicher bewegten sie sich dann durch das Treppenhaus. Die alarmgesicherte Tür zum Zooshop im Erdgeschoss war nicht von Interesse. Stattdessen ging es sofort in die erste Etage.

Dort wurde mit Brachialgewalt die Haupttür zum Bürobereich aufgestemmt. Dann rissen die Täter eine weitere Alarmanlage aus ihrer Verankerung. Einen Feuerlöscher brachten sie in den Keller. Der Grund: Dort wurde die aufgestemmte Kellertür zwischenzeitlich nur von einem Wasserkocher aus Kunststoff aufgehalten. Die Einbrecher wollten offensichtlich verhindern, dass sie sich selbst einsperren. Zurück in Etage 1 wurde die zweite alarmgesicherte Tür geknackt. Dahinter: der Safe.

Um den in aller Ruhe aufflexen zu können, schoben die Täter im Vorraum die großflächigen Sonnenrollos vor die Fensterfront. Wie lang das Aufflexen des Geldschranks gedauert hat, ist offen. „In zehn Minuten ist das nicht gemacht“, hieß es am Montag hinter vorgehaltener Hand. Aber die ungebtenen Gäste fühlten sich trotz des nächtlichen Lärms und des Rauchs, den sie verursachten, offenbar absolut sicher. Noch hat die Kripo keine heiße Spur. Doch auch die Fahnder haben die Insidertheorie vor Augen.

Kein Wunder: Vor drei Jahren gab es einen spektakulären Raubüberfall im Duisburger Zoo. Keine 14 Tage später war der Fall geklärt. Unter den Verdächtigen war ein damaliger Zoo-Insider.

Zum aktullen Wuppertaler Fall hofft die Kripo auf Zeugen. Hinweise an Ruf 2840. Die guten Nachrichten: Laut Stadt ist die Beutesumme von der Versicherung gedeckt. Und: Der Zoobetrieb ging schon am Montagmorgen ganz normal weiter.

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