Junior Uni „Ein vorbildlich-innovatives Konzept“

INTERVIEW Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität, hat die Junior Uni von Anfang an begleitet und ist von dem Projekt überzeugt. Der WZ erläutert er die Beziehung zur „kleinen Schwester“ und ihre Bedeutung für das Bergische Land.

Lambert T. Koch ist Rektor der Bergischen Universität.  Archivfoto: Anna Schwartz

Lambert T. Koch ist Rektor der Bergischen Universität. Archivfoto: Anna Schwartz

Foto: anna schwartz

Herr Prof. Koch, können Sie sich erinnern, wann und wie Sie das erste Mal von der Junior Uni gehört haben und was Sie dachten?

Lambert T. Koch: Das war bei einem Besuch von Ernst-Andreas Ziegler in meinem Büro Ende 2007 oder Anfang 2008. Und ganz ehrlich, ich war von dem Konzept gleich begeistert. Allerdings kannte ich Herrn Ziegler damals nur wenig und dachte mir, entweder dieser Mann überschätzt sich so richtig und unterschätzt die mit einem solchen Projekt verbundenen Herausforderungen oder er muss wirklich ein extrem starker Macher sein. Mittlerweile sind wir befreundet, und ich müsste mir diese Frage nicht mehr stellen.

Wie waren Sie eingebunden in die Entwicklung der Junior Uni?

Koch: Herr Ziegler hat mich von Beginn an in viele seiner Überlegungen eingebunden und mich um Rat gefragt. Auch konnte ich ihm, so glaube ich, immer wieder gute Kontakte vermitteln. Viele der Promotoren, Begleiter und Mitarbeitenden waren und sind Angehörige der Bergischen Universität oder stammen aus dem wissenschaftlichen Umfeld. Bisweilen durfte ich auch selbst auf dem Wege inhaltlicher Beiträge auf das einmalige Konzept der Junioruniversität aufmerksam machen, bis hin in die hohe Politik in Berlin.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an der Junior Uni?

Koch: Nahezu alle Kinder werden als hochbegabt in puncto Kreativität geboren. Sie sind von Natur aus begeisterungsfähig und neugierig. Diese zentralen Eigenschaften gilt es aufzunehmen, um sie für die Heranwachsenden selbst und die gesamte Gesellschaft fruchtbar zu machen. Die Junioruniversität geht mit einem vorbildlich-innovativen Konzept daran, genau dies zu leisten. Und sie hat Erfolg damit – wie nicht zuletzt die Begleitforschung der Bergischen Universität belegen konnte.

Was kann die Junior Uni für die Bildung im Bergischen leisten?

Koch: Sie schafft für unzählige Kinder und Jugendliche eine gestärkte motivatorische Basis, Bildung als etwas Erstrebenswertes anzusehen, sich für Wissen und Innovation zu interessieren und sich Ziele für die persönliche Bildungskarriere zu setzen. Hiervon können auch viele andere Bildungseinrichtungen unserer Region und so letztendlich die regionale Gesellschaft als Ganzes profitieren.

Welche Zusammenarbeit gibt es heute zwischen der Bergischen Universität und der Junior Uni?

Koch: Es gibt zahlreiche Facetten einer überaus fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen der Bergischen Universität und ihrer kleinen Schwester. Dazu gehören fachliche und pädagogische Projekte, der Einsatz von Kolleginnen und Kollegen in Gremien der Junioruniversität oder eben die Mitarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden unserer Hochschule als Dozentinnen und Dozenten.

Was wünschen Sie der Junior Uni zum Geburtstag?

Koch: ... dass ihre tollen Angebote auch in Zukunft die Aufmerksamkeit und die Nachfrage erhalten, die sie verdienen, und dass es gelingt, sie auch für eine längere Frist auf eine noch stabilere finanzielle Basis zu stellen.

Wenn Sie jung genug wären – welchen Kurs der Junior Uni würden Sie gern mal belegen?

Koch: Ach, da gibt es richtig viel. Zum Beispiel würde mich ein Kurs zum Thema Virtual Reality interessieren. Der Dozent, Tobias Gerbracht, ist übrigens auch Student bei uns.

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