KFZ-Zulassungsstelle: Bald mehr Service an der Automeile?

Die Mängel im jetzigen Gebäude der Kfz-Zulassungs- sowie der Führerscheinstelle sind gravierend. Nur ein Umzug kann für mehr Kundenfreundlichkeit sorgen.

Wuppertal. Seit Jahren haben die räumlichen Probleme der Kfz-Zulassungs- sowie der Führerscheinstelle an der Uellendahler Straße ein derartiges Ausmaß angenommen, dass über Lösungen diskutiert wird. Nun müssen über ein europaweites Ausschreibungsverfahren neue Flächen gesucht werden, nachdem der Versuch, unter Verzicht auf dieses Verfahren Fakten zu schaffen, rechtlich nicht haltbar ist. Ein neues Papier der Verwaltung stellt dabei aber unmissverständlich klar: "Der Standort der neuen Zulassungsstelle muss im Bereich der Automeile Uellendahler Straße liegen."

Anlässe, neue Räumlichkeiten zu suchen, gibt es viele. Deutlich wird im jetzigen Gebäude vor allem, dass die 70er-Jahre-Funktionalität längst nicht mehr dazu geeignet ist, kundenorientiert zu arbeiten. Die Verwaltung wartet mit einer Mängelliste auf, die es in sich hat. Da heißt es unter anderem, dass die Belange der Arbeitssicherheit schon seit langem nicht mehr erfüllt werden können. Eklatante Mängel habe die städtische Arbeitssicherheit schon im Jahr 2003 aufgezeigt. Gebessert hat sich seitdem aber nur in kleinen Details etwas.

Im Einzelnen geht es da um Reklamationen zur Einrichtung eines Bildschirmarbeitsplatzes, die Anzahl der Damentoiletten ist zu gering, die räumlichen Kapazitäten sind extrem beengt, Rollstuhlfahrer, Behinderte und Besucher mit Kinderwagen müssen eine fünfstufige Treppe überwinden. Weil außerdem mehrfach Feuchtigkeit in das Gebäude eingetreten ist, hat es außerdem bereits Schäden an elektronischen Geräten und Unterlagen gegeben.

Räumliche Probleme sind es auch, wegen derer die Umstellung auf das System der Abwicklung aus einer Hand nicht mit aller Konsequenz umgesetzt werden kann, so die Verwaltung. Einen auf den tatsächlichen Bedarf zugeschnittenen Personaleinsatz kann es wegen der räumlichen Begebenheiten demnach nicht geben.

Miete oder Neubau? Entscheidend bei der Frage, ob für die Zulassungsstelle etwas gemietet oder neu gebaut wird, ist die Wirtschaftlichkeit. Bei einer Nutzung von mehr als 20 Jahren spricht viel für einen Neubau im Eigentum der Stadt. Fraglich ist jedoch, ob nach 20 Jahren noch die Funktionalität gewährleistet ist.

Kundenorientierung: Ein neues Dienstgebäude muss viele Ansprüche erfüllen: Vorgesehen ist unter anderem eine Schaffung von Händlerflächen mit einer Zugangsmöglichkeit von 24 Stunden am Tag, die komplette Abwicklung der Zulassung mit Einbeziehung der Schilderhersteller im Gebäude, ein Mehrzweckraumes für Schulungen, Bistro, barrierefreier Zugang sowie die Installation eines modernen Aufruf- und Leitsystems mit neuem Terminvereinbarungssystem.

Kosten: Innerhalb von 20 Jahren liegen die Kosten bei einem Mietobjekt bei rund 6,4 Millionen, bei einem Neubau bei knapp 7,2 Millionen Euro.

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