Handball/Beyeröhde: Verhängnisvoller Aussetzer

TV Beyeröhde unterliegt in Aschaffenburg mit 22:27

Wuppertal. Genau drei Minuten und 28 Sekunden entschieden das Abstiegsduell der Handball-Bundesliga zwischen dem schon auf den Platz 9 vorgerückten Mitaufsteiger HSG Sulzbach/Leidersbach und dem Schlusslicht TVBeyeröhde, das mit 22:27 (11:12) erneut verlor.

Es war die Zeit zwischen der 33. und der 36. Spielminute, als aus einem 13:12-Vorsprung des bis dahin stark und couragiert auftretenden TV Beyeröhde ein 17:13 für die von rund 2000 Fans in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena frenetisch gefeierten Hausherrinnen wurde. Auch die von Dieter Trippen genommene Auszeit änderte nichts am fatalen Verlauf der Dinge. Die durchschnittlich haltende Inge Roelofs im Beyeröhder Tor kassierte - ohne eigenes Verschulden - innerhalb von nur elf Sekunden zwei Gegentreffer durch Sulzbachs Halblinke Viktoria Grebe.

Die Wende in einem nun wieder ausgeglichenen Spiel blieb aus, weil sich die kurz vorher eingewechselte Marion Fenn im HSG-Tor in eine Galaform steigerte. Sieht man von den dreieinhalb Minuten kollektiven Blackouts ab, so konnten die rund 50mitgereisten Wuppertaler Fans mit den gezeigten Leistungen ebenso zufrieden sein wie Trainer Dieter Trippen, der seine Mannschaft gegen das aus acht Nationen zusammengestellte Sulzbacher Ensemble gut eingestellt hatte.

Vielversprechende Parallel-Stöße wurden, wie in der sechswöchigen Spielpause trainiert, sicher vorgetragen. Birute Stellbrink und Bianca Trumpf trafen, und Steffi Bergmann zeigte sich am Kreis stark verbessert und oft nur durch Regelwidrigkeiten zu stoppen. Katrin Hanke lieferte außerdem auf Linksaußen eine gute Partie.

Während der Woche erkrankte Kapitän Ilka Held (Magen-Darm). Schon vor dem Spiel verletzte sich Domi Karger, Torhüterin Vanessa Beier verdrehte sich im Abschluss-Training das Knie, und das passierte auch Steffi Wysinski kurz vor dem Abpfiff. Diagnosen stehen noch aus, ebenso wie bei der Dopingkontrolle, der sich Domi Karger und Ilka Held erstmals in dieser Saison unterziehen mussten. "Beide müssen zwar Medikamente nehmen, aber es gibt keine Befürchtungen. Die Mädels wissen genau, was sie einnehmen dürfen", so Manfred Osenberg.

2000 in der Frankenstolz-Arena, Spielerinnen aus acht Nationen. "Da können und wollen wir nicht mithalten," lautet die klare Aussage von Manager Osenberg, der dem zum Saisonende scheidenden Trainer Dieter Trippen ebenso wie der Mannschaft gute Leistungen attestierte. "Wir setzen auf den Nachwuchs" so Osenberg, der sich auch über die Fortschritte von Ersatztorhüterin Tini Herrmann freute. "Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt ruhen nun auf dem Heimspiel am Sonntag um 16 Uhr, wenn in der Heckinghauser Halle der Buxtehuder SV zu Gast ist.

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