Drogenpolitik Ein richtiger Schritt

Meinung · Die Abgabe von Heroin an Süchtige ist richtig. Für die Betroffenen, aber auch für den Rest der Gesellschaft.

 Kommentarbild Eike Rüdebusch

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Foto: WZ/Ritter, Andreas

Wer zum Arzt geht, möchte so behandelt werden, wie es für seine Situation am besten ist, auch mit dem bestmöglichen Medikament. Für Heroinabhängige ist das Heroin - frei von Streckmitteln. Dass es das auf Rezept jetzt auch in Wuppertal gibt, ist für die Menschen, die süchtig sind, ein guter Schritt. Aber auch für den Rest der Gesellschaft.

Das hat mehrere Gründe, die durch Studien bestätigt sind – und uns alle betreffen. Zum einen können die Menschen, die in Behandlung sind, so günstiger versorgt werden  als   in der Notaufnahme, Intensivstation oder gar im Gefängnis. Auch sinkt die Kriminalitätsrate. Wer legal – und unter Auflagen und Beobachtung – das reine Mittel bekommt, der muss nicht mehr klauen, sich nicht prostituieren und gestreckte Drogen nehmen, die ungleich schädlicher sind. Und dem gelingt auch eher der Ausstieg aus der Szene, die für viele, die nicht dazugehören, in der Stadt ein ungeliebter Bestandteil des Problems ist.

Dass es die Praxis gibt, daran hat der Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe einen großen Anteil. Seine beharrliche Arbeit hat die Ansiedlung jetzt mit möglich gemacht.

Sucht ist eine Krankheit, häufig Folge massiver psychischer Probleme, und sollte auch so behandelt werden. Es ist gut, dass sich Menschen für die Kranken einsetzen. Und so auch Dealern den Markt entziehen. Denn die sind die wirklich Kriminellen.

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