FDP macht mit Pinkwart Wahlkampf im Rex

Andreas Pinkwart und Christian Lindner in Wuppertal.

Wuppertal. Es ist nicht lange her, da entfuhr SPD-Chef Sigmar Gabriel der freudsche Versprecher "Rot-Rot-Grün". Mit der Steilvorlage geht seither die FDP bei ihrer "Aufsteiger"-Tour hausieren, so auch am Montag im Wuppertaler Rex-Theater, wo NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart und Generalsekretär Christian Lindner ihre Anhänger auf die bevorstehende NRW-Landtagswahl einstimmten. Was als Großveranstaltung angepriesen war, köchelte indessen auf Sparflamme: Ausreichend Restplätze im Saal spiegelten das derzeit heikle Umfrageergebnis für die Liberalen.

Aus der Habachtstellung heraus malten die angetretenen FDP-Spitzen einen rot-grünen Teufel an die Wand. Kaum hatte Peter Orth zur Überraschung vieler konstatiert, dass "wir die Schwebebahn saniert" haben, bezeichnete er die Grünen als größte Heuchler im Landtag und betonte "in der Stadt von Friedrich Engels" mit Blick auf die Linke, dass "die kommunistischen Aktivisten ausgedient" haben.

Während Solingens FDP-Kandidatin Gabriele Reimers brav bei den Pinkwart’schen Bildungsthemen blieb, mahnte Wuppertals Kreisvorsitzender Marcel Hafke geradezu fahnenflüchtig die prekäre Finanzlage der Kommunen an.

Pinkwart widmete dieser Haltung ein gönnerhaftes Lächeln und zog sich zurück auf eine "Investition in Köpfe", den einzigen nennenswerten Rohstoff des Landes, der von früheren Regierungen sträflich vernachlässigt worden sei. Um künftig mehr in Forschung und Bildung investieren zu können, wolle er weiteren Bürokratieabbau durchsetzen. Das nutze letztlich auch einer Region wie dem bergischen Städtedreieck.

Aus einem Plädoyer für Stammzellenforschung, Polemik zur Finanzverfassungsreform und Kopfschütteln über Umweltbelange ergab sich ein Ragout, dem das einleuchtende Konzept fehlte.

“ Interview, S. 4

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