Die Rhododendren locken

Der Vorwerk-Park blüht und ist „Park des Monats“. Bald soll der Laubengang saniert werden.

Barmen. Der Park des Monats Mai? Auf diese Frage kann es eigentlich nur eine Antwort geben: der Vorwerk-Park. Gegen die Rhododendren-Blüte kann wohl kein anderer Park in Wuppertal mithalten. „Gerade ist sie wieder besonders schön“, sagt Annette Berendes, von der Adolf-Vorwerk-Park- Stiftung, die sich um den Erhalt der Anlage kümmert. Am kommenden Sonntag, 14 Uhr, führt sie durch das Kleinod. Treffpunkt ist am Toelleturm, Hohenzollernstraße 33.

Es ist ein Termin, der — bei schönem Wetter — immer besonders gerne angenommen wird. Im vergangenen Jahr gab es aufgrund des Andrangs sogar zwei Gruppen, die durch den Park geführt wurden. Und diesmal hat sich Berendes sogar einen tragbaren Lautsprecher besorgt. „Niemand muss befürchten, dass er nichts hört“, sagt sie schmunzelnd.

Die Rhododendren locken
Foto: Förderverein Historische Parkanlagen

Annette Berendes, Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung, zur Sanierung des historischen Laubengangs

Die Rhododendrenblüte ist sicher der Magnet der Führung. Dass die so ist, wie sie ist, dafür sorge „unser wunderbarer Gärtner“, verteilt Berendes ein dickes Lob an Martin Röder. Doch sie will die Chance natürlich nutzen, den Besuchern auch die interessante Geschichte des Parks näher zu bringen — und die Arbeit, die die Stiftung noch vor sich hat. Denn nur der jährliche Unterhalt des gut 5,8 Hektar großen Areals allein schlage mit 50 000 bis 60 000 Euro zu Buche. Übrigens ein normaler Wert, vergleichbar mit denen der städtischen Anlagen, betont Berendes, die sich als Ressortleiterin Grünflächen und Forsten bei der Stadt auskennt.

Das große Thema sei der historische Laubengang. Der soll endlich saniert werden, der erste Bauabschnitt bald starten. Unter anderem müssen die alten Säulen erneuert werden. Mit 60 000 bis 80 000 Euro wird gerechnet.

Ein zweiter Bauabschnitt, in dem dann die Mauer dran ist, würde noch einmal 45 000 Euro kosten. Das Stiftungsvermögen allein reiche nicht mehr, man sei auf Sponsoren angewiesen. Zuletzt sagte die Jackstädt-Stiftung 40 000 Euro zu.

Dass die Arbeiten erfolgen müssen, daran gebe es keinen Zweifel, auch wenn die Stiftung noch nicht die Gesamtsumme zusammen hat. „Wir gehen das jetzt an“, sagt Berendes. Es gehe auch um Fragen der Verkehrssicherheit.

Und schließlich solle der Park auch einfach in seiner Pracht erhalten — und nicht nur allein mit der Rhododendrenblüte in Verbindung gebracht werden.

Um 1900 hatte Kommerzienrat Adolf Vorwerk die weitläufige Parkanlage um die „Villa Emma“ errichtet und damit einen ungewöhnlichen Ort geschaffen. „Aus einem öden, alten Steinbruch ließ er hier einen Naturpark von seltener Anmut und Schönheit entstehen“, hieß es bereits in einer Firmenjubiläumsschrift aus dem Jahr 1927.

Max Jörg Vorwerk hatte dann schließlich den Park im Jahr 2001 für die Öffentlichkeit freigegeben und damals auch die Park-Stiftung gegründet. Nach seinem Tod 2015 hatte diese sich neu aufstellen müssen.

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