Bauarbeiten Citykirche erhält den letzten Schliff

Wuppertal · Die Nordfassade wird für einige Monate eingerüstet bleiben. Die Sanierung folgt vom Frühjahr bis zum Sommer 2020.

 Die Nordfassade der Alten Reformierten Kirche, heute Citykirche, ist bis zum Sommer eingerüstet.

Die Nordfassade der Alten Reformierten Kirche, heute Citykirche, ist bis zum Sommer eingerüstet.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Nordseite der Citykirche auf dem Elberfelder Kirchplatz ist eingerüstet. Die geplante Sanierung der Fassade bildet den Abschluss einer umfangreichen Instandsetzung des gesamten historischen Gebäudes. Mehrere Jahre schützte ein Netz die Passanten vor der Gefahr herabfallender Steine. Um die Bestandsaufnahme des Zustandes der Nordfassade vornehmen zu können, wurde nun das Gerüst aufgebaut, das während der kommenden Monate auch als Baugerüst dienen wird.

Wie an so vielen alten Kirchenmauern nagt auch an der Citykirche der Zahn der Zeit. Schäden treten insbesondere in den Fugen zwischen den Natursteinen auf. Diese Steine stehen für ein großes Kapitel der Wuppertaler Kirchen- und Stadtgeschichte. Die Ursprünge der Kirche reichen in die Jahre 955 bis etwa 1050 zurück, als an gleicher Stelle die erste Laurentiuskirche entstanden ist. Insgesamt sind am Standort über die Jahrhunderte sechs Kirchenbauten dokumentiert. Beim Bombenangriff auf Elberfeld wurde die 1000 Sitzplätze bietende Kirche aus dem 17. Jahrhundert bis auf die Grundmauern zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1953 bis 1955. Sein heutiges Aussehen und die aktuelle Nutzung als Gotteshaus, Veranstaltungsort und Weltcafé verdankt das Gotteshaus dem Umbau zur Citykirche Elberfeld in den Jahren 2001 bis 2002.

Das Gerüst bleibt
über den Winter stehen

In den vergangenen Jahren wurden der Turm und die übrigen Seiten der Fassade saniert. Außerdem erhielt der Turm einen Aufzug, wodurch nun alle Bereiche des Gebäudes barrierefrei erreichbar sind. Der Versammlungs- beziehungsweise Veranstaltungsraum wurde durch eine zweite Empore, das sogenannte Nest, ergänzt. Die Einweihungsfeier nach dem Umbau fand im September 2017 statt.

Mit den noch ausstehenden Arbeiten sollen im kommenden Jahr Sanierung und Modernisierung abgeschlossen sein. „Der Einfachheit halber bleibt das Gerüst über den Winter stehen und ersetzt das Netz, das vorher drei Jahre zur Sicherung der Fassade nötig war“, sagt Pfarrer Werner Jacken vom Öffentlichkeitrseferat des Kirchenkreises Wuppertal der Evangelischen Kirche. Im Frühjahr soll mit den Arbeiten begonnen werden. Voraussetzung ist, dass die Aufträge an die entsprechenden Handwerker vergeben werden können. „Das ist bei öffentlichen Trägern ja nicht so ganz einfach im Moment“, sagt Werner Jacken. Er ist optimistisch, dass dann die anfallenden Arbeiten an der Fassade bis zum Frühsommer erledigt sind.

Die Citykirche Elberfeld ist einer der am stärksten frequentierten Veranstaltungsorte in Wuppertal. Ziel der Evangelischen Kirche ist es, die Menschen im Alltag mit spirituellen und kulturellen Angeboten zu begleiten. An jedem dritten Sonntag findet dort um 11.30 Uhr ein Gottesdienst statt. Außerdem läuten die Glocken der Citykirche an jedem Samstag und laden zu einem Minutengottesdienst um 11 Uhr ein. Im Veranstaltungskalender finden sich Angebote zu den Bereichen Kultur, Politik und Wissenschaft. „Vorträge und Podiumsdiskussionen thematisieren gesellschaftspolitische oder kulturelle Fragen, die für das Verstehen unserer Zeit bedeutsam sind“, begründet die Evangelische Kirche ihr Engagement. Sie unterstützt auch Organisationen und Institutionen, die nicht über eigene Räume verfügen, in dem sie die Kirchenräume zur Verfügung stellt. Die Citykirche und das angrenzende Weltcafé seien Stätten kultureller Veranstaltungen und Treffpunkt zugleich. In Sachen Mobilität arbeite man etwa eng mit dem Wuppertal-Institut zusammen nannte Pfarrer Johannes Nattland im Frühjahr ein Beispiel für Kooperationen, als er zufrieden auf die Entwicklung des Weltcafés blickte. Seit der Übernahme der Trägerschaft durch den Kirchenkreis Wuppertal Mitte 2018 sei der Umsatz in der Einrichtung gestiegen. Dies sei, so Nattland, ein Zeichen, dass den Besuchern die Verbindung zwischen dem Sakralraum und dem Gastraum zusagt.

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