Corona-Krise in Wuppertal Im Wuppertaler Nett-Werk ist die Hilfsbereitschaft groß

Wuppertal · In den sozialen Medien fragen viele nach Rat und Hilfe – und stoßen auf vielfältige Unterstützung.

 Im Wuppertaler Nett-Werk bei Facebook suchen viele Rat und Hilfe.

Im Wuppertaler Nett-Werk bei Facebook suchen viele Rat und Hilfe.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die aktuelle Situation ist für die meisten Menschen eine ganz neue. Das kann verunsichern: Wo bekomme ich noch alle Dinge des täglichen Bedarfs? Ist ein Einkauf im Supermarkt für mich sicher? Und wer betreut meine Kinder, wenn ich selbst nicht zu Hause bleiben kann? In verschiedenen Gruppen in den sozialen Medien stellen sich auch die Wuppertaler viele solche Fragen. Und viele bieten auch ihre Hilfe an.

Etwa im „Nett-Werk Wuppertal“ auf Facebook ist das Coronavirus seit Tagen Thema. Dort finden sich schon seit vergangener Woche Posts, wie der von Nutzer Christian: „Falls jemand Hilfe (zum Beispiel beim Einkaufen) am Ölberg/Grünewalder Berg braucht, kann er sich gerne melden.“ Dort fragen auch Nutzer, wohin sie sich wenden sollen, wenn sie älteren oder vorbelasteten Menschen helfen können.

Solidaritätsgemeinschaft „Wuppertal hilft“

Der Ring Politischer Jugend – ein Zusammenschluss aus den Jugendverbänden von SPD, Grünen, CDU und FDP - bietet außerdem eine Möglichkeit, sich nicht nur in der von ihnen gegründeten Gruppe „Wuppertal hilft - Solidaritätsgemeinschaft gegen Corona“ zu vernetzen, sondern auch analog. Während sich in der Gruppe schon eine große Zahl an Angeboten verbreitet – von Besorgungen machen über Nachhilfeunterricht bis zur Kinderbetreuung, gibt es dort auch einen vorformulierten Flyer, den Hilfsbereite in ihrem Treppenhaus aufhängen können. „Sie sind über 65 Jahre alt, haben Vorerkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem? Wir möchten Sie unterstützen, gesund zu bleiben“, heißt es dort. In freie Felder kann man dort seinen Namen eintragen, außerdem die Wege, auf denen diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen wollen, Kontakt suchen können.

Viele Antworten auf Bitten um Hilfe

Die Hilfsbereitschaft scheint groß. Auch auf einen Aufruf von Nutzer Alexander, der fragt, ob jemand seiner Mutter helfen könne, da er selbst in einer anderen Stadt lebe, gibt es fast 30 Antworten. Doch nicht nur konkrete Hilfsangebote werden über diese Seiten angeboten und ausgetauscht – die Nutzer haben auch viele Fragen und suchen nach Ratschlägen. Etwa, wenn es darum geht, in welchen Geschäften bestimmte Produkte noch erhältlich sind. Wenn zum Beispiel Windeln, Klopapier und Co im Lieblings-Supermarkt ausverkauft sind, geben sich die Schreibenden Tipps, wo der Bestand noch besser aufgefüllt war.

Außerdem gibt es allerlei Fragen zu Tipps für die Beschäftigung, wenn man doch nun zu Hause bleiben solle. Nutzerin Belinda etwa fragt: „Was können wir in den nächsten fünf Wochen mit unseren Kindern unternehmen?“ Die Ratschläge in den mehr als 200 Kommentaren reichen dabei von den Klassikern wie Gesellschaftsspiele und Filme gucken über Basteln, etwas für die Schule erledigen oder das Zimmer umgestalten. Wieder andere schlagen vor, ältere Kinder zu überzeugen, selbst denen zu helfen, die nicht mehr vor die Tür können.

Nutzer Michael fragt außerdem nach Ideen für ein Sportprogramm zu Hause – da die Fitnessstudios mittlerweile auch geschlossen sind. Neben dem Waldlauf, der ja noch eine Weile lang möglich sein könnte, wird hier auch empfohlen, volle Wasserflaschen zu stemmen – oder alte Farbeimer mit Sand zu füllen. Zudem gibt es den Hinweis auf verschiedene Fitness-Apps oder Studios, die ihre Kurse online anbieten.

Zwischen den vielen Sorgen, Ratschlägen und Diskussionen gibt es aber auch immer wieder welche, die die Situation mit etwas Humor nehmen. So hat Nutzerin Sibilla ein Spiel gestartet: „Nenne einen Film oder Serientitel und ersetze darin ein Wort durch Klopapier oder etwas, das mit Klopapier zu tun hat“. Beim Durchstöbern der mehr als 330 Kommentare – von „50 Shades of Klopapier“ über „Drei Rollen für Aschenbrödel“ bis hin zu „Liebling, ich habe die Klopapierrollen geschrumpft“ – kann man doch auch in all der Virus-Krise ein wenig schmunzeln.

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