Corona Grundschulen fehlt die Technik

Weiterführende Schulen für die Corona-Krise besser ausgestattet.

 Während der Schließung, arbeiten Schüler von zu Hause.

Während der Schließung, arbeiten Schüler von zu Hause.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Schulen sind wegen der Corona-Pandemie spätestens ab Mittwoch geschlossen. Dann müssen sie die Schüler aber dennoch mit Unterrichtsmaterial versorgen. Dabei haben nicht alle Schulen die gleichen Voraussetzungen. Denn während an den weiterführenden Schulen – bis auf die Gesamtschule Barmen – wie auch an den Förderschulen ein eigenes Netzwerk, genannt iServ, vorhanden ist, fehlt das den Grundschulen noch. Deren Ausstattung damit befindet sich noch in der Vorbereitung. Felix Schaumburg-Blum, Medienberater für die Wuppertaler Schulen, sagt mit Blick auf die Ausstattung: „Grundschulen haben ein echtes Problem“.

iServ ist ein digitaler Ablageort für Materialien. Dort können Lehrer und Schüler Text- oder Grafikdateien hoch- und herunterladen, austauschen und sich gegenseitig schreiben. Alles in geschützten Rahmen für Klassen oder Lerngruppen.

Dabei müsse man berücksichtigen, so Schaumburg-Blum, dass man dort eben Word oder PDF-Dateien hochlade. „Das ist das Verteilen regulärer Materialien auf digitalem Weg“, sagt Schaumburg-Blum. Die vielfach heraufbeschworene Chance in der Krise für digitalen Unterricht sieht er in diesem Fall nicht: „Das Konzept ‚innovatives, modernes Lernen’ kann hier ausgeklammert werden.“ Es gehe um die Handhabung eines Notfalls, so Schaumburg-Blum.

Denn es gibt beim Thema moderne Lernformen einen Unterschied zwischen den Möglichkeiten und der tatsächlichen Nutzung. Nicht alle Schulen haben sich bereits mit dem digitalen Werkzeug befasst, nicht alle Lehrer haben es in ihre Arbeit integriert und können jetzt selbstverständlich damit umgehen. Das sagen Lehrer auf WZ-Nachfragen.

Schaumburg-Blum kann sich das mit Blick auf den Digitalpakt vorstellen. Seit Anfang des Jahres sind Schulen aufgefordert, Konzepte zu entwickeln, um entsprechend dem Digitalpakt Geld des Bundes beantragen zu können. Für Wuppertal stehen rund 21 Millionen Euro zur Verfügung. Da seien nicht alle Schulen auf dem gleichen Stand.

Richard Voß, Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Am Nützenberg, sagt, an seiner Schule hätten alle Lehrer Material für die Schüler vorbereitet, das diese dann abholen konnten – im Zeitrahmen von acht Stunden, ohne Anmeldung und Kontakt. Ergänzungen und weitere Materialien würden auf der Homepage hochgeladen. Die Möglichkeit der Rückmeldung und des Austauschs fehle so aber. Voß räumt ein: „Der Stand ist etwas unbefriedigend. Das macht sich jetzt bemerkbar.“

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