Betreuungsmöglichkeiten für Kinder am Hesselnberg gesucht

Runder Tisch brachte Bezirkspolitiker und Vertreter des CVJM zusammen. Für rund 100 Kinder werden neue Räume benötigt.

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder am Hesselnberg gesucht
Foto: Andreas Fischer

Hesselnberg. Auf der einen Wupperseite gibt es ein umfassendes Spiel- und Freizeitangebot seitens des CVJM Adlerbrücke für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, das aber nicht genutzt wird. Auf der anderen Seite besteht großer Bedarf, doch leider fehlt das Angebot. Um für dieses Dilemma eine Lösung zu finden, hatten die Verantwortlichen des Christlichen Vereins Junger Menschen, Daniel Lünenschloss und Christian Herbold, am Donnerstagabend in die Grundschule Hesselnberg zu einem runden Tisch eingeladen.

Lünenschloß erläuterte, dass der CVJM Adlerbrücke, der sich für die Kinder und Jugendlichen im Bezirk Unterbarmen verantwortlich fühlt, im Familienzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde am Standort Pauluskirchstraße von Montag bis Donnerstag ein Angebot der Offenen Türe für Kinder, die nicht im offenen Ganztag der Grundschule Hesselnberg untergebracht sind, bereit hält. „Von 14 bis 17 Uhr können die Mädchen und Jungen bei uns Fußball spielen, an Gruppenspielen teilnehmen und ihren Bewegungsdrang ausleben. Wir bieten dazu Hausaufgabenbetreuung und Möglichkeiten zum Essen und auch zum Kochen an. Doch leider war die Tendenz, nachdem anfangs bis zu 30 Kinder vor Ort waren, in den vergangenen Monaten so rückläufig, dass die Räume manchmal ganz leer waren. Auch Flyer, in denen wir auf unsere Angebote hingewiesen haben, brachten keinen Erfolg“, berichtet der hauptamtliche Mitarbeiter des CVJM.

Natürlich wurde Ursachenforschung für das Wegbleiben der Kids betrieben, und da erfuhr man, dass die Kinder meist auf dem Hesselnberg zuhause sind und der Weg auf die andere Wupperseite zur Pauluskirchstraße relativ weit und wegen der stark befahrenen B 7 auch gefährlich ist.

„Nun planen wir, den Standort Pauluskirchstraße zu verlassen und suchen hier im Quartier geeignete Räume“, umriss Christian Herbold das Problem für rund 100 nicht im Ganztag betreute Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Eine Zahl, die die Schulleiterin Nadine Zollfrank und die Sozialarbeiterin der Grundschule Aylin Schiller bestätigten.

Man möchte die junge Hundertschaft nämlich nicht den heimischen Spielkonsolen und Fernsehgeräten überlassen, sondern ihnen sinnvolle Freizeitangebote in einer fröhlichen Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen unterbreiten. „Natürlich müssen wir auch die Eltern in die Pflicht nehmen“, ist sich Daniel Lünenschloss bewusst, fügt aber hinzu: „Wenn das keine Lösung verspricht, können wir die Kinder und Jugendlichen aber nicht allein lassen, denn unsere Zielgruppe sind nicht die Eltern, sondern deren Kinder.“

„Der Bedarf ist klar erkennbar“, stimmte Heinz-Willi Riedesel von Bürgerverein Unterbarmen zu und Hans-Herrmann Lücke, der Bezirksbürgermeister von Barmen, will seine Kontakte zur Gruppe des Großinvestors Clees nutzen, um — möglicherweise im bei weitem nicht komplett vermieteten Wicküler-Park oder in der Nähe des Schwimmbades Bendahl — geeignete Räume zu finden. Zu weit dürften diese Räume allerdings nicht vom Quartier Hesselnberg entfernt sein. „Kinder in diesem Alter haben nur einen kleinen Aktionsradius“, so Herbold. „Unser Traum wäre natürlich ein Begegnungszentrum“, bestätigt auch Annette Peters vom CVJM-Vorstand. Aber auch eine kleinere Lösung wird angestrebt, wobei die Start-Finanzierung wohl nicht die großen Probleme aufwirft, wie Hans-Hermann Lücke weiß. „Wir haben bei anderen Projekten schon erlebt, dass die durch eine Benefiz-Veranstaltung bewerkstelligt wird.“

Das sieht auch Christian Herbold so: „Die Unterhaltung auf Dauer zu sichern, ist ungleich schwieriger. Da müssen wir einfach früh genug handeln.“

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