Kapazitätsgrenze erreicht Auf Wuppertals Schulen gehen 1300 neue Flüchtlinge - jetzt sucht die Stadt neuen Schulraum

Wuppertal · Kinder fahren mit Bussen bereits quer durchs Stadtgebiet zu den letzten Schulen mit freien Plätzen. Es kamen deutlich mehr Menschen in kurzer Zeit in Wuppertal an als 2015/2016.

 In vielen Schulen ist kein Platz mehr frei.

In vielen Schulen ist kein Platz mehr frei.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Insgesamt 1300 schulpflichtige Kinder aus geflüchteten Familien hat die Stadt Wuppertal seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in den Schulen unterbringen können. Darunter fallen nicht nur ukrainische Kinder (rund Zweidrittel) sondern auch geflüchtete Mädchen und Jungen aus anderen Fluchtländern. „Ohne die enge Zusammenarbeit wäre diese Mammutaufgabe der letzten Monate nicht zu stemmen gewesen“, sagt jetzt Schulrat Andreas Lösche und weiter: „Wir sind da auf die Mithilfe der Schulen angewiesen. Diese zeigten eine große Bereitschaft, aber mittlerweile stoßen sie an ihre Kapazitätsgrenzen.“

Um alle Schüler und Schülerinnen unter zu bringen und die vorhandenen Raum- und Personalkapazitäten bestmöglich zu nutzen, sucht das Schulamt stetig nach neuen Lösungen. Beispielsweise wurde ein Bustransfer für die Kinder eingerichtet, der sie von der Unterkunft in Heckinghausen oder der Jugendherberge zu Schulen nach Vohwinkel oder Cronenberg bringt, da dort noch Platz und Personal vorhanden ist. Grundlegend habe die Stadt bei der Verteilung aber darauf geachtet, dass die Schule nahe dem Wohnort der Kinder liegt.

Mit Blick auf eine Zunahme von weiteren Geflüchteten im Winter, nimmt die Stadt zusätzliche Flächen und weitere Standorte als mögliche Schulen in den Blick. Bisher habe die Verteilung gut geklappt, sagt auch Stefanie Mäde, Stadtbetriebsleiterin Schulen. Besonders belastet seien allerdings die Grundschulen, da etwa 450 der geflüchteten Kinder in diese Altersgruppe fallen. „Eine weitere Lösung zur Unterbringung sind Container. Das bedarf jedoch weitere Vorlaufzeit. Wir schauen momentan, wo überhaupt Platz für solche Container-Anlagen ist. Wir sind guter Dinge, dass wir das schaffen“, erklärt Stefanie Mäde.

„Für Kinder, die nicht direkt einem Schulplatz zugewiesen werden, gibt es Überbrückungsplätze und Angebote, um die Sprache und auch die Stadt besser kennenzulernen“, fügt Andreas Lösche hinzu. Wichtig ist außerdem, die Integration der Mädchen und Jungen in Zukunft im Blick zu halten. Denn aktuell werden oftmals zusätzliche Klassen für die geflüchteten Kinder eingerichtet.

Insgesamt sei die Stadt nach eigenen Angaben auf einem guten Weg, was die Unterbringung von Geflüchteten angeht. „Es sind deutlich mehr Menschen in kürzerer Zeit gekommen, als es 2015/1016 der Fall war. Ich finde es beeindruckend, wie alles daran getan wird, dem gerecht zu werden“, bilanziert Sozialdezernent und Stadtdirektor Stefan Kühn.

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